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wurden. Durch den Rat von Schwäbisch Hall, wohin Paumgärtners
Begleiter die Kunde gebracht, wurde dem Rat von Nürnberg eilends
von der Unthat Kenntnis gegeben und von dem letzteren wurden
sofort alle Mittel in Bewegung gesetzt, um sowohl den Thäter, als
den Aufenthaltsort Paumgärtners auszukundschaften. Dieser wurde
zuerst tagelang in Wäldern herumgeschleppt, dann, meist bei Nacht
ind mit verbundenen Augen, von Schloß zu Schloß, in deren jedem
er mehrere Wochen verweilte, geführt, bis er endlich unter vielen
Drangsalen nach einem Ort geschleppt wurde, wo er bis zu seiner
Befreiung 34 Wochen lang verblieb. Nach der von Paumgärtner
iachmals gegebenen Beschreibung vermuteten die einen, daß es das
Schloß Liebenstein, die anderen, daß es Stramberg bei Rottweil sei,
vo er zuletzt gefangen gehalten wurde. Mittlerweile war auch der
Arheber der schnöden That in Nürnberg bekannt geworden. Derselbe
iannte sich in einem an den Rat gerichteten Schreiben Albrecht
yon Rosenberg und bezeichnete als Grund seiner That das seiner
Familie vor 20 Jahren zugefügte Unrecht, indem der schwäbische
Zund, welchem auch Nürnberg angehört hatte, seinen Altern und
Lorältern das ihnen gehörige Boxberg entrissen und dem Kurfürsten
von der Pfalz, der es noch besitze, verliehen habe. Infolgedessen
ordere er den Rat auf, die nötigen Schritte zu thun, damit er
vieder in den Besitz des Schlosses gelange; erst wenn dies geschehen,
verde er Paumgärtner freigeben.
Die herzliche Teilnahme an dem Mißgeschick, von welchem
Paumgärtner betroffen worden, blieb nicht auf Nürnbergs Bürger—
chaft beschränkt, sondern ergriff, was bei der Bedeutung des Mannes
eicht erklärlich ist, die weitesten Kreise. Eines der hervorragendsten
ind verdientesten Mitglieder des Rats, hatte Paumgärtner als Ver—
treter seiner Vaterstadt auf verschiedenen wichtigen Reichstagen durch
ein staatsmännisches Geschick hohes Ansehen erworben und genoß
vegen seines entschiedenen, biederen Charakters auch bei der Bürger—
chhaft das größte Vertrauen. So gelangten denn von allen Seiten,
von Luther, von Melanchthon, von Herzog Albrecht von Preußen,
yon Johann Brenz und vielen anderen die herzlichsten Trostbriefe
in Frau Sibylle, die tiefbekümmerte Gattin Paumgärtners. Es
wurde für den Vermißten in den Kirchen in Nürnberg, in Schwäbisch
Hall und in Rothenburg gebetet.
Die Bemühungen des Rats, den Gewahrsam Paumgärtners
auszukundschaften, blieben ohne Erfolg. Zwar gelangten einige sichtlich
unter den Augen der Wächter geschriebene Briefe Paumgärtners an
Frau und Freunde, aber ohne Angabe des Orts. Endlich am 17.
September traf die Nachricht ein, der Gefangene befinde sich in dem