Volltext: Alt-Nürnberg

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erlittene Einbuße sich hätte schadlos erhalten können. Den Zu— 
mutungen des Markgrafen und den Aufforderungen des Kaisers 
wußte der Rat sich dadurch zu entwinden, daß er durch seine Ge— 
sandten am kaiserlichen Hof, zuerst Johann Pirkheimer, dann Jobst 
Tetzel, dem Kaiser hinreichende „Ehrungen“ und dessen Räten ent— 
prechende Handsalben widmete, womit in der That die Enthebung 
eder Verpflichtung für den Reichskrieg erzielt wurde. 
Und wieder war das Glück mit den Wittelsbachern. Am 30. 
Juni schlug Pfalzgraf Friedrich bei Seckenheim, unweit Schwetz— 
ingen, nicht bloß den Feind entscheidend aufs Haupt, sondern er 
hatte auch das Glück, daß die vornehmsten Herren des feindlichen 
Heeres als Gefangene in seine Hände fielen. Es wurde ihm deshalb 
leicht, seinen Gegnern nicht blos schwere Lösegelder abzupressen, 
sondern ihnen auch einen Frieden nach seinem Gefallen aufzuzwingen. 
Dann erfocht Herzog Ludwig am 19. Juli bei Giengen einen 
glänzenden Sieg über Albrecht Achilles, welcher vorher in Bayern 
eingefallen war und dort barbarisch gehaust hatte, während dem 
Herzog Ludwig immer eine menschliche Kriegsführung nachgerühmt 
wurde. Trotz diesem glänzenden Sieg lag jedoch die Sache für 
Herzog Ludwig bei weitem nicht so günstig, als für seinen Pfälzer 
Vetter, denn er hatte von Norden her einen erneuten Einfall des 
Markgrafen in sein schon arg mitgenommenes Land und zugleich von 
Desterreich aus einen Angriff des Kaisers zu befürchten. Unter diesen 
Umständen ließ er sich denn, da auch seine reichen Schätze durch den 
Krieg längst erschöpft waren, zu Friedensunterhandlungen bereit 
iinden, die in Nürnberg begonnen, in Regensburg und Wasserburg 
fortgesetzt wurden und endlich im August 1463 in Prag ihren Ab— 
schluß fanden. Herzog Ludwig mußte seine Gefangenen und Erober— 
ungen ohne Entschädigung herausgeben und Donauwörth blieb eine 
Reichsstadt. Dagegen war das in der „Rother Richtung“ von 1460 
bezeichnete Kampfziel des Wittelsbachers: die Befreiung der bayerischen 
Unterthanen von dem „kaiserlichen Landgericht zu Nürnberg“ erreicht 
und blieb bestehen trotz der verschiedenen Versuche des Albrecht 
Achilles, seine Ansprüche aufs neue geltend zu machen. 
Aus dieser Zeit des Konflikts zwischen Hohenzollern und Wit— 
telsbach erzählen die Nürnberger Chronisten mit großem Behagen 
olgende Geschichte: Um die Stadt Nürnberg zur Teilnahme an 
dem Kriege gegen Herzog Ludwig zu bewegen, sei der Markgraf 
nach Nürnberg gekommen und habe seinen Antrag an den Rat ge— 
bracht. Da ihm die Verhandlung, deren Ausgang er vor der Rals— 
stube abwarten wollte, zu lange dauerte, öffnete er die Thüre und 
ging hinein. Da sagte der Bürgermeister: „Wie wagt Ihr ungefor—
	        
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