Full text: Alt-Nürnberg

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des ganzen Kriegs verschlossen. Alle anderen Thore, welche durch 
je zwei Karrenbüchsen geschützt waren, wurden mit starken Wachen, 
Büchsenmeistern und Armbrustschützen besetzt und durch abwechselnde 
Genannte vom großen Rat besonders überwacht. 
Hinsichtlich des Verkehrs mit der Außenwelt bestanden die 
strengsten Vorschriften und jede ein- und ausgehende Person hatte 
die genaueste Prüfung zu bestehen. Die Mistwägen, welche die 
Stadt verließen, wurden durchstochen, ob keine Rüstung darin ver— 
borgen; die Brotlaibe durchschnitten, sämtliche Briefschaften, an wen 
auch gerichtet, auf der Kriegsstube geöffnet. Der eifrig gepflegte 
gefährliche Kundschafterdienst wurde hauptsächlich von Frauen und 
Juden besorgt und zwar, was die Zuverlässigkeit betrifft, nicht 
immer zur Zufriedenheit des Rats. 
Schon lange vor Eröffnung der Feindseligkeiten wurden die 
Einwohner vom Rat gemahnt, sich mit Getreide und Lebensmitteln 
zu versehen. Während des Kriegs wurde durch Genannte vom Rat 
wiederholt die Zahl der Konsumenten aufgezeichnet und durch Rats— 
befehl jedermann angewiesen, alles Korn, was er über Jahresbedarf 
für sich und die Seinen vorrätig hätte, den Bäckern zu festgesetzten 
Preisen zu überlassen. Auf der Schütt wurde ein Schlachthaus, 
ebendaselbst und auf dem Neubau wurden Volksküchen errichtet; 
Brot wurde im Barfüßerkloster und im Marstall gebacken. Von dem 
erbeuteten Vieh mußte der zehnte Teil als städtischer Beuteanteil an 
die Küche abgeliefert werden; das andere kaufte der Rat um fest— 
gesetzte Preise, sodaß während des ganzen Kriegs niemals Fleisch— 
mangel eintrat. Die Bauern waren vom Rat rechtzeitig gemahnt 
worden, ihre beste Habe in die Stadt oder in feste Häuser zu flüchten. 
Sofort nach dem Eintreffen von des Markgrafen Absagebrief 
begann von beiden Seiten ein schonungsloser Verwüstungskrieg. 
Am 83. Juli zogen die Nürnberger unter Erhard Schürstab aus und 
brannten Schloß Malmsbach bis auf den Grund nieder. Der 
Markgraf befand sich ebenfalls bereits auf dem Marsch den Aisch— 
grund herauf und verbrannte am 4. Juli Eltersdorf, Vach, 
Kraftshof, Neuhof und Buch und am andern Tag Kalch— 
reuth, Eschenau, Ermreuth und Gräfenberg. Von da zog 
er über Heroldsberg nach Ziegelstein und legte Schafhof, Spital— 
hof, Schoppershof, Erlenstegen und einen Teil von Mögel— 
dorf in Asche. Dem ihm nachgesagten geflügelten Wort: „Der 
Brand zieret den Krieg, wie das Magnificat die Vesper“ machte er 
in der That alle Ehre. Die Nürnberger vermochten nicht den Feind 
in seinem Zerstörungswerk zu hindern. Derselbe zog, nachdem er 
die Ortschaften hinter der Veste: Groß- und Kleinreuth, Thon, 
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