Volltext: Alt-Nürnberg

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Ruprecht bei Alzey auseinander gesprengt (6. November 1388). 
Unter den 300 Gefangenen befanden sich 150 vornehme Bürger; 
50 von den anderen Gefangenen, Knechte des Blutharstes („Knechte 
bon der Freiheit“, Freibeuter) ließ der Pfalzgraf als Räuber lebendig 
in einem Ziegelofen verbrennen. Nicht besser erging es den Frank— 
furtern, die noch im Frühjahr 1389, als schon lange Friedens— 
berhandlungen im Gange waren, gegen die Ritter von Kronenburg 
ins Feld rückten, aber durch den wetterauischen Adel und den Pfalz— 
grafen bei Eschborn aufs empfindlichste geschlagen wurden. 
Es sind hier bloß die Hauptthatsachen des großen Städtekrieges 
erwähnt worden, da es nicht geraten scheint, alle die vielen kleinen 
Unternehmungen zu berühren. Ganz Süddeutschland vom Rhein bis 
an den Böhmerwald und bis an die Salzburger Alpen war ein großes 
Kriegslager geworden. Die Greuel der Verwüstung waren entsetzlich. 
Der Chronist Twinger von Königshofen schreibt: „Dieweil dieser 
Qrieg währte, wurden die Lande der Bayernherzoge und ihrer Helfer 
und alles Schwabenland und Franken und Elsaß und der anderen 
Herren Städte und Lande, die des Krieges waren zu beiden Seiten, 
so sehr geschädigt mit Raub und mit Brand, daß mehr Leute ver— 
darben und mehr arme Leute gemacht wurden, als vorher in vielen 
zundert Jahren geschehen war. Und sonderlich Schwabenland und 
der Herren von Württemberg Land wurden so gänzlich verheert und 
»erbrannt, daß an manchen Orten außerhalb der Städte und Festen 
zehn oder zwölf Meilen weit kein Dorf noch kein Haus stand. Im 
Elsaß wurden gebrannt und gebrandschatzt gegen 200 Dörfer und 
nanch Dorf ward so verwüstet, daß weder Haus noch Kirche da blieb.“ 
Die Erschöpfung auf beiden Seiten drängte zum Frieden. Wohl 
hätten die Städte, von denen, trotz ihrer Niederlagen im freien Feld, 
nicht eine einzige in die Hände der Feinde gefallen war, den Krieg 
noch lange fortsetzen können. Die Bürger selbst wurden gewöhnlich 
nur aufgeboten, wenn es der Verteidigung der Stadtmauern oder 
einem Zuge in die Nähe galt; die Züge in die Ferne wurden fast 
ausschließlich mit Söldnern ausgeführt. Der Verlust an Bürgern 
war also verhältnismäßig gering. Der Schaden, den die Städter 
den Fürsten und Herren und mehr noch deren armen Unterthanen 
zufügten, war viel größer als der, den die hinter ihren Mauern ge— 
horgenen Bürger erlitten. Aber zu einer glücklicheren Fortsetzung 
des Krieges wäre viel mehr Einigkeit, Entschlossenheit und Opfermut 
oonnöten gewesen als thatsächlich vorhanden war. Das alte deutsche 
Erbübel, der Sondergeist, war nicht ausschließlich bei den Nürn— 
bergern zu finden. Diese arbeiteten jetzt mit aller Macht auf den 
Frieden hin; wiederholt mahnten sie beim Bundesrat, auf Mittel und 
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