Full text: Alt-Nürnberg

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Frieden zu halten, indem sie auf einem Tag zu Mergentheim, 
3. Novbr. 1387, in Anwesenheit von Wenzels Räten auf Betreiben 
der Nürnberger sich herbeiließen, die Heidelberger Einigung bis 
28. April 1890 zu verlängern. Die rheinischen Städte aber ver— 
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Ausbruch des Krieges war nur noch eine Frage der Zeit; eine 
Bewaltthat der bayerischen Herzoge führte ihn plötzlich herbei. 
Bei einer Zusammenkunft im Kloster Raitenhaslach nahm Herzog 
Stephan den Erzbischof Pilgrim von Salzhurg gefangen und schleppte 
ihn nach Burghausen. Schon vor diesem Überfall hatten die Herzoge 
die durch Bayern gehenden Warenzüge überfallen; bei Altötting er— 
»eutete Herzog Friedrich neun Nürnberger Wagen mit Kaufmannsgut; 
zugleich befahlen die Herzoge, alles Gut der Bundesstädte in ihren 
Landen in Beschlag zu nehmen und alle denselben angehörigen Per— 
sonen zu ergreifen. Die Kunde von dem herzoglichen Friedensbruch 
neldete Regensburg durch Eilboten dem Vorort Ulm. Eine auf 
15. Dezember einberufene Bundesversammlung beschloß einmütig einen 
„ewaffneten Einfall nach Bayern und bestellte den Grafen Heinrich 
oon Montfort zum Feldhauptmann. Die zur festgesetzten Zeit, 
20. Januar 1388, in der Bundesstadt Augsburg zusammenströmenden 
städtischen Aufgebote verheerten in der Richtung nach dem vermeintlich 
zedrohten Regensburg weit und breit aufs furchtbarste das bayerische 
Bebiet und kehrten, da sie in ihrem Weitermarsch durch einen un— 
geheuren Schneefall gestört waren, beutebeladen und ohne einen Feind 
gesehen zu haben, Mitte Februar über Weissenburg nach Ulm zurück. 
In derselben Zeit unternahmen die Nürnberger unter Anführung 
Ulrichs von Treuchtlingen einen Zug gegen die bahyerische Veste 
Hilpoltstein, mußten aber wegen plötzlich eingetretener furchtbarer 
Kälte unverrichteter Dinge wieder heimziehen. 
König Wenzel hatte über den schmählichen Friedensbruch der 
dayerischen Herzoge sich so entrüstet, daß er dem Herzog Friedrich 
einen Absagebrief sandte und die an Bayern grenzenden Reichsglieder 
aufforderte, ihm mit aller Macht bei der Vollstreckung der Rache 
gegen die Friedensbrecher beizustehen. Daß er selber Hilfsvölker 
zesandt habe, ist nicht bekannt, auch beteiligte er sich, als der Krieg 
päter aufs neue ausbrach, in keiner Weise an demselben. Immerhin 
mochte sein anscheinend kräftiges Auftreten die bayerischen Herzoge 
zeneigt gemacht haben, auf die Friedensunterhandlungen einzugehen, 
welche der alte Pfalzgraf Ruprecht auf Anregung der rheinischen 
Städte in die Hand genommen hatte. Auch das friedensbedürftige 
Nürnberg arbeitete mit Nachdruck an der Wiederherstellung des 
Friedens. Obgleich die Rüstungen in keiner Weise unterbrochen 
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