Metadaten: Festschrift zur 250jährigen Jubelfeier des Pegnesischen Blumenordens

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Unfinn, Die Mutteriprache zu erlernen. So fommt e8, daß man 
‚ben, wie ein Bauer, ungefchlacht redet. Die SGebildeten der 
KZuden, SGriehen und Römer bejaßen genaue grammatifaliiche 
Renntniffe ihrer eigenen Sprachen. DazZ hat fich feit Schottel 
und Gueinz gebefjert. HarzZdürfer betrachtet e8 al8 jeine ganz 
beiondere Aufgabe, auf die Heranbildung der Jugend in deuticdher 
Sprache zu wirken. Qateinijcher und deutjcher Sprachunterricht 
(äßt fich trefflich vereinigen, eben]jo kann an der lateinijcdhen Poetik 
die deutiche erlernt werden. Der deut/he Fürft würde fich unfterb- 
(ihen Kuhm erwerben, der es zuerft wagen würde, einen Profefjor 
der deutfihen Sprache an feiner Univerfität zu ernennen. Die 
Staliener, Franzojen (Richelieu), Schweden haben e3 ung längit 
vorgemacht. 
Welche Erweiterung des allgemeinen Bildungsjtandes würde 
fig darauz ergeben? Hier in Nürnberg erlernen augenblicklich 
200—300 Schüler Latein; mindeftenzZ joviel Taujende würden 
herbeiftrömen, wenn Deutjh in gebundener und ungebundener 
Rede gelehrt würde. Nachdem die Bereicherung unferer Mutter. 
iprache durch die Schäße der Wifjenf haften ermöglicht worden ift, 
dürfen wir von der Sukunft zuverfichtlich hoffen, daß wir nach 
Befeitigung des nur wenigen zugänglichen Kateinmonopols alle 
MWiffenfchaften und Künfte in erfter Hand durch unfere Mutterfprache 
beziehen werden. 
Die VI. Unterfuchung {priht von den „deutfchen Buchftaben ”. 
Die Schriftzeichen find die bedeutendjte Erfindung, denn es gibt 
nichts bewundernswerteres, als das Mermögen mit wenigen Zeichen 
felthalten zu Fönnen, was überhaupt Beiliges Dor aller Welt und 
Insgeheim je gefagt oder gedacht zu werden vermag. Diele 
Erfindung geht fon auf NoahHy und Japhet zurück. E23 gibt 
zwei Buchftabenyfteme: daz hHebräifche und daz Fimbriiche. Bom 
fimbrijdhen oder Kfeltijchen ftammten die griehildhen und lateinijdhen 
Schriftzeichen. Unfere deutfdhe Schrift Hat folgende Wandlungen 
durchgemacht. Zuerft mar Die Runen- oder keltiiche Schrift üblid, 
ihr folgte die griecdhijdhe, feit Karl dem Großen die lateinijdhe, 
‘väter die Heutige Schriftform.
	        
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