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NÖ
Oli.
Um
feurigen Buchftaben zubereitet werden / wie auf folche Weife in Indien
ztliche Gefangene erlößt worden / würde es für Fein gemeines Wunder:
were gehalten werden.
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AS leßtes hier zu bejprechendes Werk Harsdörfer8 ift zu
nennen: Der Gefchichtsfpiegel: Derweijend Hundert Denkwürdige
Begebenheiten Mit feltnen Sinnbildern / nußglichen Lehren / zierlichen
Sleichnifjen / und nachfinnigen Fragen aus der Sittenlehre und der
Naturfündigung / Benebens XXV Aufgaben von der Spiegelkunft /
Un das Liecht gefeßt / Durch Ein Mitglied der hochlöblichen Frucht
bringenden Gefellichafft. Nürnberg 16534.
Anhang: XXV Aufgaben aus der Seh und Spiegelfunft / zu
vollftändiger Erfegung Der Philofophifchen und Nathematifchen
Erquickftunden / beygefügt und mit nohtwendigen Figuren ausgezieret.
Doppelmayr in den Nachrichten von den Nürnberger Mathe-
maticis und Künftlern gibt S. 100, Zeile 2 und 3 irrig an,
HarSdürfer habe 1654 feinen au3 8 Teilen beftehenden Sejpräch:
‘pielen noch 25 Aufgaben, die mehrenteils auf die Catoptricam
lich beziehen, beigefügt. Teil 8 der Geijprächfpiele erfchien 1649,
allerdings auch mit einem Anhang von 25 Mufgaben, aber
allgemeinerer Sattung.
Die 25 Aufgaben aus der Spiegelkunft find nun der Art
nach ganz und gar den Erquickftunden entnommen, großenteils
auch dem Stoffe nad. Gleich die 1. Aufgabe i{t Wiederholung
von Frage 24 und 37 des 3. Teil® vom 3. Bande. Die Auf:
gaben 2 bis 9, 18 und 19, 23 bis 25 behandeln Anamorphofen
oder Zerrbilder, |hon erwähnt S. 372, — Aufgabe 11 lehrt „die
Mucken eines Zimmer8 auf einem Spiegel zu Jammeln und zu
verbrennen“. Der Spiegel wird mit Honig beftridhen, dazwildhen
Bulver („laufendes Feuer“) geftreut und angezündet. SGewiß eine
wunderlicdhe „Spiegelkunft“. — In Aufgabe 12 wird „eine Ver-
tiefung des Gewslts“ durch 4 Kuliffen erzielt, auf welche jenes
verteilt ifjt.
Aufgabe 25 und 26 Iehrt die Zeichnung des Bildes im
ebenen Spiegel. Dabei meint Harsdürfer, zu Mittag läge das