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unter Berufung auf Ausjprüche Der heiligen Schrift und der
Weltweifen und auf eigene innere Erfahrung.
Der Geidhihtsipiegel bringt ung Hundert Erzählungen. Die
eriten achtunddreißig find aus BelleyS Spectacles d’Horreur,
Baris 1630“ entnommen (S. 258). Diesmal gibt Harzdürfer
zunächjt ein Sinnbild, dem dann die Seichichte folgt; eine
Ermahnung bildet den guten Beichluß, die fich mitunter zu einer
förmlichen Abhandlung erweitert. Qiebe und Eiferjucht, echt
comanijh, fpielen wieder eine große Kolle darinnen. € fehlt
nicht an ziemlich gepfefferten Stellen. Aber auch dem Un|Hönften
wird ein moralijdhes Mänteldhen umgehängt.
So wird z. B. bei der Kindasmörderin (XIV, 79—85) in jehr
ausführlidher Weile vom Selb{tmorb gehandelt, und wie Altertum
und Chriftentum denjelben angejehen haben. Einen fajt Eomifcdhen
Eindruck macht e8, wie im Kinderfpiel (XVII, 106—111) alle8
Ernites das Schwein in allen feinen unj-dönen und nüglichen
Eigenarten abgehandelt wird. Namentlich berührt der Schluß
eigentümlich, daß auch der Menjchen erfte Koft Cicheln gewejen
ieien. Mit großem Eifer fpricht fihH Harzdürfer in den „drey
Bäubtern“ dafür au, daß die Strafe des Hängens für Diebe
durchaus nötig fei, der Häufigkeit der Diebjtähle wegen. Zudem
wird nach der Carolina erft der dritte Diebijtahl über fünf Solidi
mit dem Tode beftraft. Zieht man aber die Galeere vor, {0
ragt. fich2 fehr, weldhes die graufjamere Strafart fjei. (XXI, 135.)
Natürlich fehlt e3 au nicht an allerhand Teufel8[pufk,
ohne den e8 nun Harsdörfer einmal nicht thut (vergl. Zanber-
händel, LV, 389—95; die falfche Wunder, LXX, 506—515; die
wunderlichen Krankheiten, XCVIII, 719—729). Die Goldmacher-
Funft wird in LXXX, 581—589 gründlich abgewandelt. Cr
erwähnt dabei der verftändigen Meinung, daß man wohl
ztwaß der Farbe nach goldähnlidhHes Hervorbringen fönnte, nie
aber echtes Gold. „Es wäre zu wünfchen, daß alle, welch
hierinnen arbeiten, uicht nur die Hand in den Kohlen, fondern
auch die Augen in den Büchern Übten“, . .. . denn „es
gehört Wiffenfchafft und Mebung zufjammen, wie Leib und Seele“.
