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Diejes IHwedijche Friedensmahl endete bekanntlich mit der
Humoriftijdhen Scene, daß die ganze Sefelljchaft, die Fürften als
die Offiziere, die übrigen SGejandten als die Gemeinen auf die
Burg marfchierten, dort die Gejchüge Iud und abfeuerte und
Zierauf vom Kaijferlidhen ODberft KRanfft abgedankt wurde.
Bei diefer Gelegenheit wohl mar eS, daß Harsdörfer entgegen
jeinen Jonftigen SGepflogenheiten Karl Suftav, alz Mitglied der
"ruchtbringenden Sejfellichaft „der Erhabene“ benannt, ein Lob-
gedicht überfandte. „SFried- und Sreudenfchall dem durchleuchtigten
Sürften und Herrn Carol Buftav Pfalzgraf.... der Kal. Majeftät
aus Reichs Schweden . . BGeneraliffimus . . angeftimmt durch ein
Mitglied der fruchtbringenden SBefellfichaft, Nürnberg 1649.“ €
befteht aus 9 Strophen, deren jede üÜüberfchrieben ift: „Fröhliche
Doft“. Die fiebente lautet:
Held Euftav nechftfünftiger König in Schweden
macht unfre Teutfichen, als Träumende, reden,
befrevend fie von den bluttriefenden SFeden.
Die güldenen Zeiten
fich wieder herleiten,
und enden des Krieges frühzeitiges Töäden.
Der Höchfte belohne
aus BGöttlihem Throne
den Pfälzifchen Löwen mit Schwedifcher Krone 3M.
$arl Suftav überfandte Harzdörfer eine guldene Kette und
Hundert Dukaten. Ob Harsdörfer diefer HMingende Sold wohl
behaat haben maa?
ai verherrlicdhte das gleiche Mahl in feinem Karl Suftay
gewidmeten „Schwediiches $ried und S$reudenmabl. . zu Nürnberg
1649 “
Krieg, Frieden, Fröhlichkeit und andere allegorifche Berjonen,
dazwiichen der Chor der Regnigichäfer, treiben ihr buntes Spiel.
Nicht ohne dichteriiche Kraft it fein Loblied auf den Krieden: