Volltext: Festschrift zur 250jährigen Jubelfeier des Pegnesischen Blumenordens

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Ausihmiücung von Feftgelagen und Feuerwerken allen emble- 
matijch-allegorifjchen Prunk des überladenen italienijdhen Barod3. 
Man kann ihrer ErfindungSgabe und der Pracht der Ausführung 
1lle Anerkennung zollen, muß aber doch die Ideenarmut, Sefchmack- 
und Poefielofigkeit der Zeit beklagen. Am 25. September 1649 
gab Herzog Karl Gujtav im RKathausfaale ein großes Friedens- 
mabl, nachdem der fogenannte „ Interimsrezeß “ glücklich zu ftande 
gebracht worden war. Durch das Gemälde Joachim Sandrartz 
ijt dasjelbe dauernd verherrlidht worden. Da3z Mahl?") beftand 
aus fech3 Gängen, die erften vier Gänge aus je 150 Speijen, den 
Hınften bildeten SGartenfrüchte, den fjechften Zuckerwerk und 
Ronfeklt. Dabei prangten auf der Tafel zwei große Schaugerichte. 
3w50f Rüde Hatten an Ddiejen Feftlichkeiten ihre KAunft er|dhöpft. 
WaZ un3 aber mehr interejfiert al alle3: fein -SGeringerer als 
Harzdörfer jelber hat den Yıufbau Ddiefer Schaugerichte geleitet 
und fie mit Jhmückenden Injchriften verfehen. Das erfte {ftellte 
den Triumphbogen der Eintracht dar, von Karl Suftav zu Chren 
Kaijer FerdinandzZ IM, der Königin Chriftine und König Ludwigs 
XIV. errichtet. Sämtlidhe InfAriften find in Xateiniicher und 
deuticher Syrache. 
Aurea felici sociantur sidera nexu: 
illustrat belli nubila temperies 
Pace benignus amor: jungit Concordia corda: 
Terra Trophaea gerens astra serena refert. 
Der Sternen guldnrer BGlang ein Gücksgeftirne füget 
Daß Kriegeswetter weicht; es folget heitre Zeit. 
Der $ried bringt milde Lieb’ und Herbens Einigkeit: 
io frober Bimmelsichein der Erden Siea veranüaet. 
Die Einigkeit triumphiert: 
„Concordia — unum necesse est: 
Eins ift nöhtig diefer Zeit, nemlich Fried und Einigkeit“, 
während die „ Zwietracht“ {tirkt und der „Sieg“ fih zum Schlafe 
niederleat.
	        
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