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Harzdörfer hat daz Verdienft, Montemayorz und Gil Bolvs
‚ Diana“ ung 1646 verdeuticht zu Haben. Zwar wurde ihon
von Johann Ludwig von Kuefftein, einem Mitgliede der frucht-
bringenden Sefellfchaft, der VBerfuch einer Überfegung von Monte-
mayor3 Diana (13 Bücher) gewagt. Diefelbe war aber noch mit
Sremdwörtern aus allen Sprachen fo gejpict und überladen, daß
Ne einer Umarbeitung dringend bedurfte. Har3dörfer machte {ich
an Ddieje Arbeit; er bemerkt dabei ent/chuldigend: man verftand es
zu Kueffteins Zeit noch nicht beffer, mit der Sprache umzugehen.
Noer Harsdürfer fügt noch etwas weiteres hinzu, woran {ich
Kuefftein noch gar nicht hHerangewagt hatte, eine Überfeßung und
Umbdichtung der eingefügten Lieder. Zum erftenmale führt er
dann des Valencianers Gil Polos „liebende Diana“ in 5 Büchern
ins Deutfche ein. Sie gibt {ich als Hortjesung von Montemayors
Diana, hat aber mit diejem Romane nur die Namen gemein.
VBerfolgte bei Montemayor Silvano Diana, jo folgt nun
Diana dem Silvano, der, plöblihH von Abneigung ergriffen, vor
‘hr flieht. Zulegt nad vielen Abenteuern bringt Helicite in
ihrem Wundertempel den Getrennten liebende Verföhnung.
Harsdörfer hielt in feiner Einleitung eine Ent{huldigung für
notwendig. Er beruft fich dabei auf Luthers Ddraftijchen Aus-
ipruch: „Die Teutfchen haben vor Sahren nicht3 gefchrieben, wie
die Chraer, Griechen und Lateiner, deswegen müffen fie in aller
Welt Beftien heißen, die nichts mehr Fönnen als friegen, freflen
und Jauffen.“ Dieje Scharte gilt es ausSzuweßen. € i{t alfo
unjere Pflicht, nüglicdhe Bücher zu fAHreiben, und zwar nicht nur
geiftliche, auch weltligHe. Da hat nun neben dem fürftlichen
Crauer- und bürgerlichen Freudenfpiel auch das bäuerlicdhe Wald-
zebicht oder Hirtengedicht fein gutes Recht. Wird doch „durch
diefe fo beliebte Dicht Art die gülden Zeit der erften Welt aus-
gebildet“. Harzsdörfer möchte von dem dichterijchen Reichtum der
andern Bölfer nad dem Vorbilde von Opig feinen Deutidhen auch
etwas zu verkojten geben. Man wende nicht ein, e8 jei unfchicklich,
Io viel von Liebe zu predhen. € kommt darauf an, wie man
von der Liebe fpricht. Hier hören wir von ihr als der hoben