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2) 
Nach andrer Meinung Ichwanke das Meer zwilcdhen feinen 
Küften hin und her, fo daß W6- und Zunahme im Wechfel 
{tattfinden. 
Andere beftreiten das und führen e& auf die Hige zurück, 
Sie von der Erde auZ daz Meer gleichjam fiedend mache. 
„Der Mond, ein Beherr{cher aller SeuchtigFeit,“ zieht das 
Waller an, befonderS in den erften Bollmonden im März 
und Auguft. 
5) Das Meer habe eine Seele, die es beliebig bewege. 
3) 
4) 
Den Beidhluß wollen wir machen mit „der Sterne Würkung“, 
(VI, COXXVII, 23—28.) Waz it von der Sternkunft zu Halten, 
in wiefern richten {ich „Hige, Seuchte, Troffen und Naß” nach den 
Seiticnen? Daß die Geftirne Einfluß auf der Menihen Seichicke 
ausüben, wird alz Aerglaube verworfen. Ihr Einfluß beruht 
einzig auf ihren Bewegungen und ihrem Lichte. Wer fih von den 
Geftirnen noch weiteres ver]präche, Der müßte vermeinen, „Gott habe 
das Zufünftige mit Hebräifchen Buchftaben an den Himmel gejchrieben 
und fei verbunden, feiner Handfchrift nachzufonimen“. Dieje ganze 
Aunft Ht ein Frrgarten gelehrter Unmiffenheit. Seine Anfchauung 
aber über das Wejen des Naturerfennen3Z faßt Har8dörfer in die 
Worte zujammen (VI, COXXVT, 12): „Diel taufenterley Wirkungen 
find in der Natur noch der Seit verborgen, werden aber täglichs 
durch fonderliche Gnadengaben den Menfchen zu gut, entdeffet.“ 9) 
Folgen wir nun Harsdürfer zu den verjchiedenen Künften. 
Unter den bildenden Künften find e8 die Baukunit und die 
Malerei, in deren Wellen und Aufgaben er einzuführen jucht. 
(VIII, CCOXCIX, 431—443.) 
Die Werke der Baukunit verdienen fhon deshalb große 
Beachtung, weil fie zu den dauerhafteften aller men/OHlihen Kunft 
zu zählen find. Alle Bauwerke dienen zu „Nuß, Schuß und guft“. 
(V, CC und VII, CCOCLIUNL) Ein rechter Baumeifter muß ein 
jehr ausgedehntes Wiffen befiken; er muß fein Maler, Teldmefler, 
Optiker, Rechenmeifter, Bildhauer, Naturkundiger und muß dazu 
noch die Rechte und Gebräuche feines Landes verfiehen.