Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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An den meisten Orten tritt der gelbe Keuper bloß als Böschung uns 
entgegen und ist auf der Plateauhöhe bereits durch die ältesten jurassischen 
Bildungen bedeckt 
Auch der Jura wird in drei, bezüglich der Bodenarten von einander 
sehr abweichende Hauptabteilungen eingeteilt; sie heißen von unten nach 
aufwärts: Lias oder schwarzer Jura, Dogger oder brauner 
Jura, Malm oder weißer Jura. 
Die Bezeichnungen „schwarzer, brauner, weißer“ Jura sind von der 
vorherrschenden Farbe der entsprechenden Boden- und Gesteinsarten 
genommen. Thatsächlich sehen wir im Lias meist dunkelgrauschieferiges 
Bestein, das verwitternd auch dem Ackerboden ein sehr dunkles Aussehen 
verleiht, daher schwarzer Jura. Im Dogger tritt uns als Hauptstufe 
ein eisenreicher Sandstein entgegen, der zerfallend seine rostrote Farbe auch 
dem Kulturland seiner Zone mitteilt, daher brauner Jura, darüber 
erhebt sich der leuchtende Steilrand des weißen Jura, der seine Farbe 
den ihn fast ausschließlich zusammensetzenden weißen Kalksteinen verdankt. 
Der Lias ist äußerst reich an Fossilien; manche Stufen desselben 
bestehen durchweg aus aufeinander gehäuften Muscheln; andere werden 
wegen ihres hohen Gehaltes an phosphorsaurem Kalke als Düngemittel 
gegraben; ja in der Bamberger Gegend wurde sogar aus den stark 
bituminösen Schiefern ein Ol — „Liasbl“ — gepreßt. 
Nach den darin vorkommenden Fossilien wird der Lias in drei 
Stufen: unterer, mittlerer und oberer Lias eingeteilt, worin wieder 
konstante Schichten unterschieden werden, die ihre Namen von ihren Leit⸗ 
fossilien erhalten haben. So rechnet man zum untern Lias den 
Angulatensandstein, der aber in Mittelfranken nahezu gar nicht ent— 
wickelt ist, wohl aber bei Bamberg als dünnschichtiger, gelber oder grauer 
Sandstein ansteht. Darüber folgt der Arieten- und Gryphäensand— 
stein, auch Bucklandisandstein genannt, ein grobkörniger, sehr dunkler 
bis rostfarbiger Sandstein voll großer, wasserheller Quarzkörner, die für 
die Schichte so charakteristisch sind, daß man sie selbst noch in der Acker— 
krume erkennen kann. Die darüber folgenden Raricostatus- oder 
Turneri-Schichten, sind in Mittelfranken kaum ausgebildet. Der 
mittlere Lias ist dagegen in unserem Gebiete reichlicher entwickelt. Er 
wird in zwei Stufen eingeteilt: die Numismalismergel und darüber 
die bei uns besonders stark ausgeprägten Amaltheenthone. Die ersten, 
nach Teérebratula numismalis benannt, sind gelbgraue Mergel mit blauen 
Kalksteinbänken: Da vöi- und Gryphäenkalke, worüber graue belemniten— 
reiche Mergel lagern. Darauf folgen die Amaltheenthone, besonders 
in der Altdorfer Umgegend entwickelt, meist blaue, dunkle, leicht zu grauem 
oder gelblichem Lehm verwitternde Schiefer mit vielen Geoden und reich 
an Belemniten und scharfrippigen Ammoniten, Ammonites margaritatus
	        
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