Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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Jurazug begleitend, sehen wir den Zanclodonletten als schmales Band unter 
den Liasanhöhen im Ottinger Forst und über Sinnbronn und Ammelbruch 
um den Hesselberg in weitem Bogen herumgehen. Auch unter der Liasinsel 
bei Arberg zieht er durch und folgt dann weiters dem Liashauptzug bei 
Gunzenhausen vorbei über Pfofeld nach Pleinfeld und Ellingen. Nördlich 
von hier sehen wir in den zahlreichen isolierten Hügeln, z. B. am Rams— 
berg, dann bei Gräfensteinberg, Absberg, Höhberg und um Spalt, am 
Massenberg, Mäbenberg und Galgenberg bei Abenberg, ferner auch noch 
am Heidenberg die rote Lettenschichte deutlich erkennbar. Aus der Plein⸗ 
felder Gegend zieht die weitere Verbreitung über Heideck und Hilpoltstein, 
hier gleich hinter der Burgruine, ein herrlicher Aufschluß und carexreicher 
Anger, nach Allersberg und eine deutliche Terrasse bildend bei Pyrbaum 
vorbei nach Obermimberg, woselbst hart an der Neumarkter Bahn eine 
große Ziegelei den mächtig anstehenden roten Letten am Platze verarbeitet. 
Zwischen Feucht und Altenthann, und mehr noch von Hahnhof nach Fisch— 
bach, bei Birnthon und am Brunnerberg gewinnt er breitere Flächenaus⸗ 
dehnung. Sehr schön ist dann wieder die Entwicklung bei Letten und Lauf 
und noch mächtiger von Nuschelberg und dem Schmalzberg bis zur Haid 
bei Heroldsberg. Bei Lauf werden zahlreiche Zanclodonknochen gefunden; 
im Wald am Weg nach Schönberg und auf Güntersbühl zu stößt man 
besonders oft auf die erwähnte buntscheckige Steinbank. Um die Kalch— 
reuther und ebenso um die Marloffsteiner Liashöhe herum zieht der 
Zanclodonletten über Effeltrich weiter im oberfränkischen Nachbarkreise 
fort gegen Pinzberg und kommt dann auch auf dem linken Regnitzufer in 
der Mark und um die Zentbechhofer Liasinsel, im Mainberger Wald, 
Distelberg und Bruderholz, um die Altenburg und weiter nördlich beider— 
seits des Mains, sowie im Baunachgrund zu starker Entwicklung. 
Längs dieser ganzen Ausdehnung sehen wir in der Schichte eine 
Anzahl von Quellen zu Tage treten, Bäche entspringen, Weiher, erlen— 
bestockte Versumpfungen sind überall vorhanden; denn der wasserdichte 
Keuperletten läßt alles Wasser, das aus der überlagernden Sandstein— 
schichte durchsickert, nicht tiefer versitzen, sondern schickt es in Form von 
Quellen seitwärts zu Tage; es entsteht auf diese Weise ein konstanter 
Wasserhorizont, der erste Wasserhorizont. (Siehe das Profil!) Dieser Um— 
stand ist ganz besonders wichtig für die Stadt Nürnberg geworden, seitdem 
nahezu das gesamte Trinkwasser der Stadt durch die neue Wasserleitung 
aus der Ursprungsquelle, welche auch dem oberen roten Keuperletten ihre 
Entstehung verdankt, geliefert wird. 
Der zähe, sehr schwer zu bearbeitende Boden erhält beim Austrocknen 
große Risse bis zu 4 em Weite und darüber. Er ist meist kalkarm, mehr— 
fach drainagebedürftig und liefert nur in günstigen Jahrgängen bei ent— 
sprechenden Witterungsverhältnissen genügende Ernteergebnisse.
	        
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