Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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Die Sitte des Rauchens hatte sich demnach schon im Anfang des 
17. Jahrhunderts in verhältnismäßig nicht unbedeuteundem Maße in Nürn— 
berg eingeführt und sich daselbst mehr verbreitet als anderswo. 
Vom Tabakbau um Nürnberg kann indes um diese Zeit noch nicht 
die Rede sein, da erst i. J. 1620 der Kaufmann Robert Königs— 
mann die erste Tabakpflanze von England nach Deutschland und zwar 
nach Straßburg brachte 1). 
Der erste Anbau des Tabaks um Nürnberg fällt allem Anschein 
nach in das dritte Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts?). 
In einem amtlichen Schriftstück wird der Tabak i. J. 1654 zum 
ersten Mal erwähnt. Es ist der reine Zufall. dem wir diese Angabe ver— 
danken. Eine Feuersbrunst, die am 31. März 1654 das Wirtshaus zum 
schwarzen Kreuz eingeäschert hatte, ließ den Rat auf Vorsichtsmaßregeln 
denken. Es wurde bemerkt, daß der Zimmermann Georg Kessel— 
berger in seinem Haus an der Peunt aller an ihn ergangenen Verbote 
ungeachtet mit dem Branntweinbrennen fortfahre und daß in eines Buch— 
binders Haus in der Peuntgasse fortwährend Tabak „getrunken“ werde. 
Beides will der Rat nicht länger mehr dulden. Dem Buchbinder insbesondere 
wird bei ernstlicher Strafe auferlegt, das Tabaktrinken in seinem Hause 
allerdings abzustellen. Ebenso soll allen Knechten und Arbeitern auf der 
Peunt das Rauchen daselbst verboten werden. Man erinnert sich ferner 
m Rat daran, wie das „Tabakbrauchen“ so sehr einreiße und überhand⸗ 
aehme und auch in vielen Gärten in nächster Nähe der Stadt, sowie in 
bielen Feldern des Knoblauchlandes Tabak angebaut werde. Man kommt 
dann zu dem Beschluß, die Gärtner und Bauern, die ihn am meisten an— 
oflanzen, vorzufordern und zu vernehmen, warum sie solches thun. Dann 
aber soll darüber beraten werden, ob denn nicht das Tabaktrinken, weil 
schon so viel Unglück dadurch entstanden, nach dem Vorgang benachbarter 
Stände zu verbieten sei. Einige Monate später erfahren wir auch den 
Namen des ersten Nürnberger Tabakpflanzers. Wenigstens behauptet 
Friedrich Ernst in einer an den Rat gerichteten Eingabe, daß er „das 
1) Joh. Beckmann, Anleit. zur Technologie. Göttingen, 8. Auflage 
1787, S. 218. 
2) Nach Angabe des sonst zuverlässigen Altdorfer Universitätsprof. und Nürn— 
berger Historiographen Gg. And. Will (f 1798 ist der Tabak zuerst um 1780 in 
der Nürnberger Gegend angepflanzt worden (Hist.«dipl. Magazin Bd. 2, S. 315), 
vährend nach Mauricius Hoffmann, gleichfalls Altdorfer Prof. und hervor— 
ragender Botaniker (4x 1698), die ersten Anpflanzungen erst gegen Anfang der 50er 
Jahre des 17. Jahrhunderts erfolgt sein sollen. Wills Angabe dürfte wohl so ziemlich 
den richtigen Zeitpunkt treffen. Einen Anhaltspunkt gibt uns auch Roth in seiner 
Seschichte des Nürnberger Handels Bd. 4, S. 230, Anm., wonach „der Tabak—⸗ 
handel i. J. 1642 von Ant. Stöcken höfer samt einem Haus und einer Werkstätte 
angerichtet“ worden ist. 
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