Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

Die Entwictlung des bayerischen Hopsenbaues und das 
Emporblühen des Rürnberger Hopfenhandels. 
Von Raufmann Albert MayerDinkel. 
Mik 2 Tafeln. 
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Nenn bereits im Jahre 1761 Freiherr von Kreittmayr, des Kur— 
fürsten Maximilian III. berühmter Kanzler, in seinen An— 
merkungen!) zum bayerischen Landrechte sagen konnte: „Wir 
leben in einem Lande, wo das Bier das fünfte Element 
ausmacht“, und wenn wir dabei des Rufes gedenken, den sich das bayerische 
Bier inzwischen in der ganzen Welt eroberte, so könnte man wohl zur 
Annahme gelangen, daß Bayern stets das Hauptland der Bierfabrikation 
gewesen sein müsse. Dem ist aber nicht so; denn in der That stand das 
Braugewerbe Norddeutschlands im Mittelalter auf einer viel höheren Stufe. 
Die altberühmten Biergattungen, wie die Braunschweiger Mumme, das 
Broyhanbier von Hannover, die Gose von Goslar, das Lübecker Dickbier 
und das kräftige Einbecker Bier legen nicht nur Zeugnis dafür ab, sondern 
machten auch einen der wichtigsten Ausfuhr-Artikel Norddeutschlands aus, 
wozu die guten Handels-Verkehrsbeziehungen der mächtigen Hansa nicht 
wenig beitrugen. Bayern war — dies ist eine merkwürdige Thatsache — 
um jene Zeit mehr Weinland, und die Bierbrauerei wurde meist nur als 
landwirtschaftlicher Nebenbetrieb geführt. Zur selbständigen Ausübung 
des Braugewerbes war damals um so weniger Anlaß gegeben, als, im 
Gegensatze zu Norddeutschland, im Süden die Vorbedingungen für einen 
regen Außenverkehr fehlten, und überdies eine stets drohende Unsicherheit 
insofern bestand, als in Jahren der Getreideteuerung das Bierbrauen über— 
haupt verboten wurde, da man den Verbrauch von Getreide zur Bier— 
bereitung als Verschwendung betrachtete. 
Das Aufblühen des norddeutschen Braugewerbes mußte aber doch 
die Aufmerksamkeit der süddeutschen Regierungen erregen, und so kam es 
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