Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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natürlich unter allen Umständen wegen des hohen Chlorgehaltes verwerflich, 
ebenso veranlassen Wollstaub und Haardünger einen schlechten Geruch. 
Im Herbst wird in der Nürnberg-Erlanger Gegend das zur Tabak 
kultur bestimmte Winterroggenfeld, das fast durchweg direkt vorher mit Weiß⸗ 
rüben oder Gemüse besetzt war, gewöhnlich Ende Oktober gelestert und 
dann, wenn möglich im März oder bis Mitte April, ohne weitere Vor— 
—EDD dieser meistens in die beiden 
durch das Lestern gebildeten Furchen zu liegen und wird nun durch ein— 
maliges Hin- und Herfahren an den teilweise noch vorhandenen alten 
Bifängen, also durch das Zuackern, mit Erde bedeckt. Die neuen Bifänge 
sind damit geschaffen; dieselben werden aber anfangs Mai angeraint und 
ausgeackert, so daß der Mist hiedurch wieder auf die Bodenoberfläche 
gelangt. Zur möglichst vollkommenen Verteilung und Zerkleinerung des 
Düngers vereggt man gründlich die Bifänge, raint nochmals an, ackert 
aus, ebnet die Beete mit dem Rechen, und das Feld ist jetzt pflanzfertig. 
Ist es erst Ende April oder anfangs Mai thunlich, Stalldünger aufzu— 
fahren, so pflegt man das im Herbst gelesterte und zunächst natürlich nicht 
mit Mist versehene Feld Ende März oder im Laufe des April auf Bifänge 
zu arbeiten; späterhin raint man dann an, bringt den Stalldünger auf 
und verteilt ihn auf den aus zwei Furchen bestehenden Anrainbeeten. 
Nach dem Ausackern kommt wieder wie oben behufs Mischung des Düngers 
mit dem Boden das Vereggen der Bifänge, das Anrainen, Ausackern und 
das Abstoßen der formierten, zum Pflanzen nun vollständig hergestellten 
Beete mit Hilfe des Rechens. Wenig vorteilhaft ist die Einverleibung des 
Düngers in den Boden, wenn, wie es manchmal auch der Fall ist, im 
Frühling das gelesterte Feld in Bifänge geackert und dann vor dem Auf— 
fahren des Mistes nochmals frisch gepflügt wird, um erst daraufhin den— 
selben in die Bifangfurchen zu breiten. Das nachfolgende teilweise Ein— 
eggen der Bifänge vermag den Mist nicht mit dem Boden zu vermengen, 
sondern es sind nach dem Neuformieren der Beete die Tabakpflanzen aus— 
schließlich auf die nur in die Furchen gebrachten und demnach mit dem 
Boden nicht gründlich vermischten Dungstoffe angewiesen. Je eher dieselben, 
wenn angängig schon im Herbst, in den Acker kommen, um so besser werden 
sie sich zersetzen und das Pflanzenwachstum zu fördern im Stande sein. 
Die Anzucht von Pflanzen nehmen die Landwirte in Holztrögen, 
die mit geöltem Papier eingedeckt werden, in der Nähe der Wohnungen 
vor. Die Einlage einer 5 em hohen Düngerschichte behufs Erwärmung 
des Bodens wird selten beliebt, weil die Pflänzchen wegen der höheren 
Temperatur meistens zu üppig wachsen und deshalb leicht verfaulen. Den 
nötigen Samen verschafft man sich in der Weise, daß man alle Jahre 
eine Partie, etwa 10 der edelsten Pflanzen, mit dünnen Rippen bis zur 
Samenreife stehen läßt. Am besten wäre es, wenn die Gewinnung von 
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