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so ergeben sich 12464 332. 25 6. 75 — 21.- Al. pro ha. Wie
sehr die Löhne in den letzten 30 Jahren gestiegen sind, mag daraus hervor—
gehen, daß man im Jahre 1865 für das Schneiden von W.⸗ und S.Ge—
reide pro Hektar nur 7.68—10.26 0 ohne jede Naturalleistung zahlte.
Das Ausdreschen der Früchte nehmen die größeren Okonomen
mit der Dampfdreschmaschine vor und zahlen für die Stunde 3. 05 A6 Miete;
außerdem wird noch für die 8 der Lokomobile und dem Dreschkasten bei—
gestellten Männer die Kost und Bier verabreicht. In letzter Zeit finden
iber die Göpeldreschmaschinen immer mehr Verbreitung. Der Flegeldrusch
ist nur bei kleinen Landwirten und in solchen Fällen belangreicher einge—
führt, wo eine Partie Winterstroh in die Stadt verkauft wird.
Die Erträge sind infolge der kräftigen Düngungen sehr ansehnlich.
Wenn W.-⸗Roggen und W. Weizen gut gedeihen, so rechnet man per ha
12—15, bisweilen sogar 18 Schock und dabei durchschnittlich 36—45,
bezw. 42-54 Ztr. Körnerertrag. Bei der Abschätzung von Feldareal für
die Herstellung der Verbindungsbahn Doos-Dutzendteich wurden in Gais—
mannshof und Großreuth bei Schweinau 42 Ztr. Körnererträgnis für das
Hektar angenommen.
Herrn Gutsbesitzer K. Schaller, derzeit Bürgermeister in Schniegling
bei Doos, gebührt das Verdienst, in dem zwischen Nürnberg, Fürth und
Erlangen liegenden Landstrich, dem sog. Knoblauchsland, zuerst in seiner
Okonomie mit dem in hiesiger Gegend meistens noch üblichen Bifangbau
m Jahre 1890 gebrochen und eine Feldwirtschaft mit Breitbeetbau ganz
nach bewährten, modernen Grundsätzen eingeführt und verschiedene seiner
Fachgenossen, z. B. die Herren Ermann, Förster und Meier in Schniegling
zu gleichem Vorgehen veranlaßt zu haben.
Die Nachteile der Bifangwirtschaft sind allbekannt und nur unter
gewissen Umständen können derselben einige Vorteile zuerkannt werden,
z. B. bei sehr seichtkrumigen Feldern, ferner wenn die Feldlage sehr feucht
ist und zunächst noch nicht für eine passende Wasserabfuhr (z. B. durch
Röhrendrainage oder Sickerdohle) gesorgt wurde, bezw. unmöglich Sorge
getragen werden konnte. Auch das Ausjäten und Hecheln mag bei frag—
lichem System insofern etwas erleichtert sein, als man hier immer an den
Furchen gehen kann und nicht gezwungen ist, das gelockerte Feld wieder—
holt zu betreten. Im übrigen aber ist der Breitbeetbau in allen
Stücken weitaus vorzuziehen. Der auf den Bifängen zu beobachtende un—
gleiche Stand der Kulturpflanzen infolge des den einzelnen Individuen
in ungleicher Menge zu Gebote stehenden Bodenvolumens und der ungleich—
mäßigen Erwärmung der Beetseiten, besonders bei der Ost-Westrichtung
derselben, ferner das rasche Ablaufen des bei trockener Witterung für die
Pflanzen so nötigen Wassers und das Abwehen der die Saaten im Winter