Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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unmittelbar zur Anschauung bringen. Es liegt darin für die beschreibende 
Klimatologie ein Vorzug, welchen meteorologische Karten nicht bieten können. 
Zur Vorführung ihrer Ergebnisse in übersichtlicher und angemessener 
Form stellt sich in der Neuzeit die Phänologie die Aufgabe, Vege— 
tationsjahreszeiten in Aufnahme zu bringen, die sich durch die Ent— 
wicklungszustände im Pflanzenleben begründen lassen und das Klima des 
Ortes zutreffend charakterisieren sollen. In unseren Breitegraden bezeichnen 
die gebräuchlichen astronomischen Jahreszeiten (Frühling 21. März, Sommer 
21. Juni, Herbst 21. September) nur mangelhaft das Naturleben in seinem 
zeitlichen Stadium, die charakteristischen Erscheinungen in der Tier- und 
der Pflanzenwelt, das sie für diese Perioden ausdrücken sollen. Zur Zeit 
des astronomischen Frühlingsbeginnes zeigt z. B. in Nürnberg (g. Br. 49027; 
L. 280 42 v. Ferr.) die Natur im Durchschnitt der Jahre noch ein sehr 
winterliches Gesicht, vom Frühlingskleid ist wenig bemerkbar; denn die 
Wiesen sind noch nicht im Ergrünen, Bäume und Sträucher sind vollständig 
kahl, und nur ganz vereinzelte Blüten deuten den Vorfrühling an. 
Es ist dies erklärbar, da die Durchschnittstemparatur von Nürnberg im 
März — 2,8380 0. beträgt, während der Eintritt des Vollfrühlings erst 
gegen Ende April bei einer Durchschnittstemperatur von ca. - 1000. 
erfolgt. Auf den Frühling folgt ferner auch nicht unvermittelt der Sommer, 
den viel richtiger das schon weit vorgerückte Vegetationsstadium der Frucht— 
reife charakterisiert, als die Blütenperiode. Die Phänologie geht deshalb 
darauf aus, hierin Besserung zu bringen und aus den zeitlichen Entwick— 
lungszuständen im Vegetationsleben, die sich aus den Beziehungen zum 
Klima ergeben, Perioden zu begründen, welche als unmittelbarer Ausdruck 
der organischen Natur die astronomischen Jahreszeiten zu ersetzen be— 
stimmt sind. 
Für die Realisierung dieser Vornahme, Einteilung des Jahres in 
phänologische Jahreszeiten, sind zur Zeit besonders thätig: Dr. O. Drude 
und Dr. Eg. Ihne. Dr. Drude stellte zuerst für die von ihm 1882 ins 
Leben gerufene, nach gemeinsamem Plan für das Königreich Sachsen 
vorzunehmende phänologische Aufnahme zur Gewinnung einer vergleichenden 
Übersicht über die phänologischen Zonen dieses Landes 6 phänologische 
Perioden auf: Vorfrühling, Halbfrühling, Vollfrühling, Frühsommer, Hoch— 
sommer und Herbst. Eine jede Periode soll durch das phänologische 
Verhalten einer bestimmten Pflanzengruppe charakterisiert werden, das, 
mindestens für die 4 ersten Gruppen, durch Dr. Drude wissenschaftliche 
Begründung erfährt. In diesen 4 Gruppen liegen die Entwicklungszustände 
ihrer Pflanzenelemente zeitlich nahe beisammen, es folgen kurz nach 
einander die Phasen des Laubausschlagens und des Aufblühens, und aus 
dem zeitlichen Zusammengehen, dem eigenartigen, aber gemeinsamen Bau 
der Blüten- und Blattknospen unter Hervorhebung desselben Ganges in
	        
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