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zeichnisse es noch für nötig halten, die Standorte hinter Almoshof, bei
Buch und in unterschiedlichen Gärten, aufzuführen.!)
Von den Fliederarten (Syringa vulgaris) war die weißblühende
schon 1728 verbreitet, während die blaublühende noch seltener vorkam.?)
Besondere Aufmerksamkeit wendete man endlich gegen Ausgang des
vorigen Jahrhunderts der Anpflanzung der unechten Akazie (Robinia
pseudacacia) zu. Das Komitee zur Verbesserung der Landwirtschaft, an
dessen Spitze Karl Jakob Wilhelm v. Scheurl stand, und die
Gesellschaft zur Beförderung der vaterländischen Kultur nahmen sich der
Einführung der Pseudoakazie auf das wärmste an. Die genannte Gesellschaft,
die sich auf mehr als einem Gebiete hervorragende Verdienste um Nürn—
berg erwarb, ließ eine Anweisung zur Akaziensaat ausarbeiten und setzte
für die Nürnberger Landleute, Gärtner und Liebhaber, die sich mit der
Anpflanzung befassen würden, Prämien von 25, 12 und 9 fl. aus. Das
Komitee aber sorgte für die Verbreitung der Anweisung auf dem Lande.
Die älteren Akazienbäume, die nicht selten in den Anlagen der Stadt und
sonst vorkommen, stammen wohl aus dieser Zeit.
3. Wein- und Hopfenbau.
Man kann es sich heutzutage kaum noch recht vorstellen, daß es ein—
mal eine Zeit gegeben hat, in der auch hierzulande der Weinbau eifrig be—
trieben worden ist.
Im Mittelalter erstreckte sich nämlich der Weinbau in Deutschland
auf ein ungleich größeres Gebiet als heutzutage. Bis weit ins nördliche
Deutschland hinein und im Osten bis in die russischen Ostseeprovinzen
mußte die Rebe ihre Frucht für die Kelter liefern, zu einem Getränk
allerdings, das zumeist den Gaumen wohl merklich zusammenzog und daher
durch Versetzung mit Honig und allerhand Gewürzen dem damaligen Ge—
schmack, der in mehr als einer Hinsicht von dem unsrigen wesentlich ab—
wich, angepaßt wurde.
1)y Die Baumzucht in Nürnberg stand, um das hier noch hervorzuheben,
von jeher auswärts in hohem Ansehen. 1505 schickte Kaiser Maximilian seinen
Gärtner Peter von der Puth nach Nürnberg, damit er im Säen und Aufziehen
der Taunen und Föhren sich unterrichte. Er hatte ein Empfehlungsschreiben
an den Rat, der dem kaiserl. Gärtner durch die Gärtner der Stadt die nötigen
Anweisungen im Säen und Pflanzen geben ließ. Er erhielt auch, als er eine
Metze Samen verlangte, 2 Metzen guten Samens geschenkt. Anz. für Kunde der
deutschen Vorzeit. 1860. S. 279.
2) Von der letzteren bemerkt J. G. Volkamer nur, daß sie in seinem
Garten vorkomme.