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Bs. Festzug * 
Aber in seiner Verzagtheit meint er immer noch, daß er 
der Poeterei ganz unerfahren sei und keiner Kunst sich beflissen 
habe. Von den Poeten sage Ovid, sie kämen vom Himmel. 
Deshalb müsse er Verzicht leisten. Er neigt sich ihnen und 
mit seufzendem Herzen und Munde will er sich von ihnen 
wenden. Da treten sie „zirkelrund“ zusammen und halten 
eine kurze Unterredung. Abermals wendet sich dann Klio in 
gütiger Rede an ihn. Wenn er will, wollen sie ihn mit ihren 
neun Gaben bedenken, wie ehemals die griechischen und 
lateinischen und auch die deutschen Poeten. Wenn er die 
Dienstbarkeit annehmen wolle, so möge er ein wenig näher 
treten und die Gaben nach seiner Fähigkeit empfangen. 
Millen unter sie tretend, fällt er auf seine Knie und spricht: 
s 
Ihr Göttin auserwählt, 
Nun thut an mir, was euch gefällt! 
In enren Dieust bin ich ergeben, 
Mein Herz ward hzooch in Freuden schweben. 
Ward all meins Herzenleid beraubt, 
Mir legt zwen Finger auf mein Haupt— 
Und nun schenken sie ihm der Reihe nach ihre reichen 
Gaben: Beständigkeit und Willensstärte, Lust und Liebe, Fleiß 
und Beharrlichkeit, Mut und Kühnheit, Maß und Ordnung, 
Geistesschärfe und Erfindungsgabe, wahre Erkenntnis der 
Dinge und Kraft des Urteils, himmlische Weisheit in der 
Scheidung des Guten und Bösen, endlich einen weisen und 
verständigen Stil und „ein Aussprechen, süß und holdselig, 
verständlich, deutlich und ohne alles Stammeln.“ 
Dieses wohldurchdachte, schöne, vollendete Gedicht konnte 
alles bieten, was man für die Gestaltung und Ausstattung 
der Hans Sachsgruppe brauchie. Als Mittelpunkt des Ganzen 
war sie wie die übrigen wichtigen Gruppen auf einem Wagen 
darzustellen, Hans Sachs im Hintergrund unter dem Gesträuch, 
wie es das Gedicht schildert, vor ihm die Musen. Das alles 
konnte im einzelnen noch näher ausgestaltet werden. 
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