6. Aufführung Hans Sachsischer Fastnachtspiele 5— 139
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Und nun noch eins, bevor ihr geht:
Er war ein Held und ein Prophet!
zwar schwang er nie das scharfe Schwert
Zu schirmen Haus und Hof und Herd,
Noch zog er in den Kanipf hinaus,
Gleichwohl bestand er manchen Strauß.
Mit Worten schlägt er mächtig drein;
Steht er im Kampf auch ganz allein,
Im Kampfe oft mit einer Welt,
Sein frischer Mut ihm nie entfällt.
Gar scharf geht er dem Feind“*) zu Leib,
Der zu besond'rem Zeitvertreib
Den Rosengart mit List umstand
Und Braud und Mord trug in das Land
Als dann zur Hölle er verwies
Den Friedensbrecher überdies“*,
Der sich aus Acht und Aberacht
Ins Jenseits hatte fortgemacht,
War's wieder eine Heldenthat;
Sie machte Schmerzen selbst dem Rat ***
Noch niehr erschien er mir als Held,
Da er hinauswarf in die Welt
Mit keckem Mut und lautem Schall
Das Lied von jener Nachtigallh,
Das einem Feuerbrande gleich
Weit um sich griff im ganzen Reich.
„Wacht auf, es nahet gen den Tag!“ *74*
Als dieses Wort er jubelnd sprach,
Das wie ein Fehderuf erklang,
Ja, mehr noch wie ein Schlachtgesang,
Da war dem schlichten Schuster klar,
Daß, was er legte, Feuer war.
Mit fester Hand und Heldenmut
Briff er von neuem in die Glut,
*) Es ist hier der Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach
gemeint, der 1052 in das Nürnbergische Gebiet einsiel und bis zum Rechenberg vordrang.
Während der Belagerung entstand der Klagewruch der Stadt Nürnberg.
Das „Gespräch von der Himmelfahrt Albrecht's anno 1557 ist gemeint.
Das vorerwähnte Gedicht war dem Nürnberger Rat so bedenkeich, daß er es
nach dem Tode des Dichters aus dem Spruchbuche, worin es enthalten war, entfernen ließ
7) „Die wittembergisch nachtigal, die man iez höret überall.“ 8. Juli 1523.
Diese Verszeile bildet den Aniang vorgenannten Gedichtes
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