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Stanhope: Ich kenne Sie nicht! Ihr Name?
Der Fremde: Ich ersuchte Sie schon früher, mich —
wenn es denn durchaus nötig ist — lieber mit Titel anzu—
reden: Baron oder Major oder Kammerherr, ganz wie es
Ihnen beliebt.
Stanhope (überrascht, nähert sich ihm scheu): Ah, sind Sie
es? — Sie selbst? Und — absichtlich verändert,
dünkt mich. Sie bringen mir renseignements in eigener
Person ...7?
Der Fremde: In eigenem Namen und auf eigene
Verantwortung. Das halten Sie fest!
Stanhope: Aber die Gräfin weiß, daß Sie hier sind?
Der Fremde: Die Königin! wenn ich bitten darf. —
Nein, sie weiß es nicht. Ich wiederhole Ihnen: Weder
die Majestäten noch irgend jemand unseres Hofes darf
Erohentd) und — wird Kenntnis von der Affäre haben.
Mit mir allein unterhandeln Sie, nach wie vor. Daß ich
auch ohne Vollmacht genügend Rückhalt habe, ist Ihnen
wohl klar.
Stanhope (in peinlicher Erwartung): Gewiß! Unbegreiflich
aber ist mir, weshalb Sie nicht vorzogen, Brief oder Boten
zu senden, was zweifellos denselben Dienst geleistet hätte.
Der Fremde: Das fragt sich noch. Auf jeden Fall
bleiben wir besser ohne Zwischenpersonen, wir drei.
Stanhope: Und wenn es sich später herausstellt, daß
Sie hier gewesen .. .? Wenn man jetzt uns beide über—
rascht — der Lehrer oder Kaspar selbst ...?
Der Fremde: Üüberlassen Sie diese Sorge mir! Ich
habe den Polizeileutnant vorausgeschickt. Der hält uns