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Kaspar: Was thut's? Wir können sie brauchen! Jedes
Werkzeug ist willkommen; ich hab' keine Zeit mehr, lange
zu wühlen! Läßt mich das Gesäusel der Herren und
Damen im Stich, so will ich Pöbelgeschrei! — Genug,
wenn sie uns Beide, dich und mich auf einen Karren heben
und in einem Saus an die Grenze fahren. — He, Schatz!
Das giebt eine Reise! Da sollen sie gaffen, wenn König
Kaspar und Leonor', seine königliche Gemahlin, einziehen
in ihr Reich!
Leonor': Du und ich? — — Noch dazu mit solch
einer Horde? Das ging' wohl übel aus! Da mußt du
schon auf etwas anderes sinnen.
Kaspar: Du sollst nicht leiden darunter. Keine Dienste
verlange ich von dir, neben mir wirst du gehen und angesehen
werden wie ich.
Leonor': Kaspar, du träumst! Wir haben das alles
vorhin nit recht bedacht. Von ferne schaut es verlockend
her, treten wir aber so unter die Leut', ist es mit einem
Mal Unvernunft und fällt auseinander. Verwundern
werden sie sich und lachen, werden mich anhalten und vor
den Amtmann führen, der mich mit Schimpf und Schand
wieder nach Hause schickt; denn vor den Menschen bedeutet
es ein Unrecht und ist Strafe darauf gesetzt, die du er—
dulden müßtest, wenn du mich mit dir nähmest.
Kaspar: Wer spricht aus dir? — Es gereut dich ...
die quten Freunde haben das fertig gebracht?
Leonor': Nein — nein doch ... ich bleibe dir,
Liebster, was ich dir versprach — nur so nicht ... nicht
auf der Stelle mit dir gehen ..! Sie fragten es aus