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Neue Metamorphosen. 
solut auf Feuerbachs Indizienbeweis für K. Hausers Identität mit 
einem 1812 in Karlsruhe verstorbenen Vrinzen. 
Den 20. Februar 1832, nachmittags um 3 Uhr, überreichte 
Hickel in einer Privataudienz der Königin Feuerbachs Memoire. 
In dem darauf folgenden Gespräch teilte die Königin ihm mit, daß 
bon den beiden Prinzen der erste in den Armen ihrer Mutter 
der Markgräfin Amalie) gestorben ist. Auch von dem Tode des 
zweiten Prinzen erzählte die Königin ausführlich. Ihr Bruder aber, 
der Großherzog, „war von dem Vergiften der beiden Prinzen voll— 
kommen überzeugt.“.) Den 21. Februar, mittags 1 Uhr, nachdem 
die Königin Feuerbachs Luftschloß sich angesehen hatte, erteilte sie 
Hickel eine zweite Audienz und sagte ihm gleich bei dem Eintritte: 
„Ich glaube nicht an ein doppelt begangenes Verbrechen; die beiden 
Prinzen sind wirklich tot.“?)) Auf Hickels Bitte, zur Ent— 
deckung des tiefen Geheimnisses mitzuwirken, erwiderte sie: „Ach ja, 
ich werde es, ich glaube aber nicht, daß Kaspar Hauser der Sohn 
neiner Schwägerin Stephanie ist.“ 
Aus Hickels Dokument über seine ausführliche Unterredung mit 
der Königin lasse ich hier noch den Schluß folgen: „Das ihr mit— 
zebrachte Bild einer Dame (hört!), welche Hauser wie aus der Luft 
zeichnete, betrachtete sie ohne besondere Bemerkung (hätte Ihre Majestät 
vielleicht schaudern sollen?) und legte es mit der Außerung nieder: 
ich glaube, es ist eine Mannsperson.“ Ja Hickel lenkte das Ge— 
spräch sogar auf das Gespenst der Schildwache in Karlsruhe und 
erfuhr so die Variante, daß die allgemeine Sage dort war, der 
Großherzog sei mit den beiden Prinzen auf dem Chor der Kirche 
erschienen. Wenn das am grünen Holze geschah, wenn so verständige 
Leute wie Hickel handelten, was war da von den am Hauserfieber 
leidenden Zeitgenossen nicht alles zu befürchten! 
1) Ganz richtig: Großherzog Karl glaubte an Vergiftung, aber (wie gesagt) 
durch den Kronprinzen von Bayern, später König Ludwig J. 
2) Auch die Königin glaubte, nach Hickels ungedrucktem ausführlichem Be— 
cicht, an Vergiftung, was allein schon Feuerbachs (— König Ludwigs) Prinzen— 
raubhypothese ausschließt.