fullscreen: Die Nürnberger Bleistiftindustrie von ihren ersten Anfängen bis zur Gegenwart

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ist die Möglichkeit gegeben,!) über das Verhalten aller 
minderjährigen Arbeiter auch ausserhalb des Betriebes 
unter Zustimmung eines ständigen Arbeiterausschusses Be- 
stimmungen in die Arbeitsordnung aufzunehmen, Es ist 
bisher wohl überhaupt wenig von dieser Bestimmung Ge- 
brauch gemacht worden, in der Bleistiftindustrie schon 
deswegen nicht, weil in derselben keine Arbeiterausschüsse 
bestehen Allein es fragt sich, ob dieser Gedanke nicht 
sehr Beachtung verdient. Wenn bei den durch die Fabrik- 
industrie hervorgerufenen Veränderungen die elterliche 
Autorität nicht mehr genügt, die jungen Arbeiter im Zaum 
zu halten, so liegt nichts näher, als dass der andere Ver- 
band, dem der Arbeiter angehört, die Fabrik, ihr unter- 
stützend beisteht. Ähnlich wie einst die Zunft in ihrer 
Blütezeit ebenfalls auf die Lehrlinge und die jüngeren 
Gesellen einen wohlthätigen Einfluss ausgeübt hat, würde 
jetzt die neue Arbeitsgemeinschaft der Fabrik erziehend 
einzuwirken suchen. 
Diese Idee der Gemeinsamkeit, die Auffassung der 
Fabrik als einer Arbeitsgemeinschaft ist u. E. die 
einzige, welche im Stande ist, die Kluft zwischen Arbeit- 
yeber und Arbeiter zu überbrücken und beide wieder zuU- 
sammen zu führen. Nicht die Idee der Familie, wo der 
Arbeitgeber den Vater, die Arbeiter die Kinder darstellen, 
wird auf die Dauer den Sieg behalten, sondern die Idee 
der Gleichberechtigung von Arbeitgeber und Arbeiterschaft, 
der Gedanke des Zusammenwirkens an dem beide um- 
fassenden Ganzen, der Arbeitsgemeinschaft „Fabrik“. Dieser 
Idee wird die Zukunft gehören. 
:) Titel VII. S 134b.
	        
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