Metadata: 1834-1884 (2. Band)

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dem oben erwähnten Sinn zu verstehen ist. Nebrigens kann ich über 
die Dauer der Reise nach Tag und Nacht nicht urtheilen.) 
Wenn ich jedoch berücksichtige, daß ich während meiner Hieherschaffung 
nur ein einzigesmal Brod (ogl. 2) und das in geringer Quan— 
tität gegessen habe, daß ich nicht mehr, denn dreimal Wasser ge— 
trunken, auf der ganzen Tour mein Wasser nur einmal abge— 
schlagen (also doch)), eine Leibesöffnung gar nicht gehabt habe, so 
möchte aus diesen Umständen wohl mit Bestimmtheit anzunehmen 
sein, daß ich nicht länger denn eine Nacht und einen Tag 
unter Wegs gewesen“. Was sagt man aber jetzt zum Laufwunder?! 
XLVII. Kaspar sieht zum erstenmal einen Rosenkranz, 
lernt das Vater unser und den Marianischen Gruß, die er 
am 7. Juli 1828 noch gut hersagen kann. 
Diese gegen das ganze Kasparmärchen entscheidende That— 
sache — denn das Hersagen dieser katholischen Gebete war nicht 
Vermutung — ist später aus allen Recensionen verschwunden! 
XLVIII. Man kommt auf der Reise auch an Häusern und 
Menschen vorbei. 
2. „Gegen die Stadt her stieg der Weg etwas an. Er wisse 
gewiß, über keinen Steg gekommen zu sein, da er sich jetzt noch 
fürchte (7), über einen zu gehen. Ob über eine Brücke, wisse er 
nicht. Pflaster fühlte er erst in der Stadt. Ausdrücklich versichert 
er, nie über einen Berg gekommen zu sein (man denke sich Kaspar 
Münchhauser und seinen Doppelgänger als Bergsteiger!), den ersten 
ausgenommen. Er habe, als ihn der Mann verlassen, viele Häuser 
um sich gesehen; doch habe er damals nicht gewußt, was er sehe; 
erst später habe ihm der Gefängnißwärter gesagt, es seien Häuser. 
Daher hat er bei v. W. schon die Klingel gezogen?)“ Auf dem 
ganzen Wege ist ihm nie irgend ein lebendes Wesen be— 
gegnet.“ 0. 
) Wenn das im Freien noch nicht möglich war, so war es vorher im 
„Loch“ noch unmöglicher, und damit stürzt auch der ganze Schwindel mit dem 
interirdischen Unterricht (XXVII) zusammen.
	        
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