Volltext: 1834-1884 (2. Band)

Christliche Langmut. 
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der mehrfach in Nürnberg und Ansbach gesehen worden ist und sehr 
übereinstimmend () beschrieben wird. Mehrere sahen ihn nach der 
That auf der Flucht. Aber das merkwürdigste ist, daß man ihn 
vor der That mit Hauser zusammen in den Hofgarten 
gehen sah, wobei er den Findling respektvoll behandelte. Das 
verbreitet uber den Vorgang der Ermordung ein ganz neues Licht“ 
(das uns oben S. 69 schon geleuchtet hat). In dem weiteren Ver— 
lauf seines langatmigen Schreibens an den ehrwürdigen Feuerlanzen— 
mann nennt der katholische Musterchrist Stanhope, Hickel und die 
Herren Meyer kurzweg „Schurken“ — darauf können solche Männer 
nur stolz sein! — und lügt dann wörtlich hinzu: „Dr. Albert 
hat ausgesagt, daß ihn Hickel für die Stanhopesche Ansicht durch 
Geld gewinnen wollte; als sich A. weigerte es zu nehmen, sagte H., 
er möge es doch annehmen; die anderen hätten es auch ge— 
than.“ Ob „Hermann“ es auch gethan hat? 
Wir wissen jetzt, was hinter den Kulissen gespielt, und welcher 
saubere Missionär Daumer zu seinem neuen Glauben bekehrt hat. 
Sein „weitschichtiges Werk“ war ursprünglich gegen die Authen— 
tischen Mitteilungen von 1872 gerichtet, denn das dort zum 
erstenmal veröffentlichte Aktenmaterial entzog für jeden unbefangenen 
Leser dem Hauserschwindel den Boden. Daher der gewaltige Rumor 
im gläubigen Lager. Daher Daumers Wutausbrüche gegen den 
Mann, der so verdorben war, die unromantischen Akten herauszu— 
geben. Dieser Dr. Julius Meyer „hat sich der alleräußersten, trug— 
»ollsten Unredlichkeiten schuldig gemacht'; — „man kann kaum an— 
nehmen, daß das, was dieser Mann vertritt und verficht, wirklich 
seine Überzeugung sei“); — „er ist ein mit der Wahrheit in frevel— 
haftem Widerspruch tretender Autor“; — „Falschheit und Bosheit 
(erreichen bei ihm) ihre Spitze.“ „Sollten wir (Daumer) eines 
Tages hören, man habe den — Dr. Meyer — als einen Rasenden 
in Ketten gelegt, so wird uns das nicht überraschen.“ Selbstver— 
ständlich sind Stanhope, Hickel und Lehrer Meyer „Lügner und Be— 
1) Kolb hatte nämlich den Herausgeber der Authentischen Mitteilungen, 
März 1872, im Kaspar-Moniteur als feiles Werkzeug der badischen Regierung hin— 
gestellt!
	        
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