Freiherr von Andlaw. 153
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zu dürfen. Mit Bedauern wurde ihm ein abschlägiger Bescheid
erteilt. In der Folge verlegte er sich auf die Erfindung von Mord—
waffen und suchte dann von neuem mit dem französischen Kaiser
Geschäfte zu machen.“ In der That berichten die angezogenen
Quellen, daß dasselbe Genie, „wohnhaft im Kloster Lichtenthal bei
Baden-Baden, für die schwere Kavallerie eine Feuerlanze er—
tunden hat, welche der Kavallerie ihren alten Wert bei Feldoperationen,
angesichts der Gewehrverbesserungen, wiedergeben soll. Am 3. August
1868. Unbeantwortet ad acta zu legen.“ Dieser „Her—
mann“ war 1868 auch mit seinen Kasparforschungen zum Abschluß
gelangt, vorläufig sei hier nur festgestellt, daß der ganze Schwindel aus
der Schundlitteratur Garnier-Albersdorf-Seybold-Seiler-
Broch (1834659) und zwar auf die verlogenste Art verlogenster
Bauernfänger zusammengestoppelt war. Die bodenlose Ignoranz des
Pferdemarktdramatikers wird uns schon bei der Vernehmung des
„Herren Geheimerats, der doch (nach Tucher) die meisten Kenntnisse
—
II. Hätte ein nur halbwegs anständiger Mann sich von diesem
Fischer im Trüben) bekasparhausern lassen können? Das ist doch
schon von vornherein nicht sehr wahrscheinlich. Begreiflich wird uns
aber das sonst Unverständliche, sobald wir erfahren, daß es sich um
den damals in Baden-Baden lebenden Freiherrn von Andlaw han—
delt.) Dieser ehemalige Großherzoglich badische Gesandte in Wien
iy Die persönliche Wahrnehmung zuständiger Männer bestätigte, daß er „ein
gewisses Streben besitzt, ohne anstrengende Arbeit und ohne große Wahl in den
Mitteln sich einen behaglichen Lebensgenuß zu verschaffen.“ Die Genüsfse selbst
gehen uns hier nicht an. Zu jseinem Wunderkreuz val. man Müllers ‚Partikel“
l. S. 210.
Nach dem 3. Teil der Badischen Biographieen (1881 S. 5) lebte Franz
Freiherr von Andlaw 1799—1876, wurde 1826 Legationsrat und Geschäfts—
träger erst in Wien und sodann in Paris, ist 1838—43 badischer Minister—
cesident in München und 1843—46 in Paris, 1846-56 aber außerordentlicher
Gesandter des badischen Hofes in Wien gewesen und trat dann „nach vollen dreißig
ehrenvollen (72) Dienstjahren in den Ruhestand“. Seit 1860 schriftstellerte Andlaw
in Baden-Baden. Er „führte eine gewandte Feder, welche er, ein treuer Sohn
seiner Kirche, ihrer Sache vielfach widmete (Freiburger Kath. Kirchenblatt 1876
Z. 314.*