Hirngespinste.
—53
als das „Opfer unmenschlicher Behandlung“, seine unbekannte Jugend
als eine „furchtbare Einkerkerung“, sein unbekannter Erzieher kurzer—
hand als „der Bösewicht“ und „das Ungeheuer“ bezeichnet, das ihn
widerrechtlich eingekerkert“ — „auf die unmenschlichste Weise“ miß—
handelt und „das schwere Verbrechen des Betrugs am Familien—
stande“ begangen hätte. Wir werden später bis zur Evidenz nach—
weisen, daß es nicht rätlich gewesen wäre, sich damals als Verwandter
Hausers zu melden! Denn auch seine „vornehme Geburt“ und seine
„herrlichen Naturanlagen“ standen schon fest, und wie verrückt die
Leute sich bei solchen Geschichten benehmen, hat noch vor wenigen
Jahren der Tichborneprozeß und in unseren Tagen die bahyrische
Ludwig-Epidemie gezeigt. Unter Vorbehalt späterer eingehender Kritik
(im vierten Buche) wollen wir hier von vornherein feststellen, daß
Kaspar den aus ihm herausgepreßten Roman in Wirklichkeit nicht
überlebt) und nie den faktisch vorhandenen Gebrauch seiner Glieder
erlangt haben würde.
1) Um eine entfernte Analogie zu finden, muß man auf das Gefängniswesen
des vorigen Jahrhunderts, mit unterirdischen Kerkern, Ankettungen, Mangel an
Ventilation u. s. w. zurückgreifen, vgl. John Mason Good, „Über Krankheiten
der Gefängnisse und Armenhäuser“ (Wien, 1798).