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Kaspar Hausers Tod! 
Er hätte den Kaspar festgehalten, während der Diener eines badischen 
Revierförsters ihn erstach. Kaspar selbst aber hat von zwe i Mör— 
dern nichts gewußt. 
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Indessen, es hat in der ersten Zeit nach der Katastrophe auch 
im Publikum nicht an Zweiflern gefehlt.i) Der bekannte Heinrich 
Ritter von Lang schrieb einen Aufsatz, der zwar am 4. Januar 1834 
in mehreren Blättern erschien, für die damaligen Verhältnisse aber 
einen zu frivolen Ton anschlug (der Ketzer der Hammelburger Reisen 
behauptete, daß „dieser Kaspar Hauser sich bisher als einen bos— 
haften, lügnerischen und dabei faulen und ungelehrigen Jungen be— 
wiesen hatte“) und darum von der abhängigen Presse) „nur mit 
der höchsten Indignation“ erwähnt wurde. 
Wie höchst bedenklich Daumers Kasparverteidigung gegen v. Lang 
ausgefallen ist, kann S. 137,38 nachgelesen werden. Hauser gesteht 
dort schriftlich die Erbärmlichkeit seiner Verlogenheit ein, und 
Daumer gesteht, daß Kaspar sie in Momenten der Erschütterung 
mit Verwünschungen seines Lebens beklagte. „Manches 
noch Gewichtigere, was ich beibringen könnte“, schließt Daumer, 
„eignet sich nicht zur ffentlichkeit.“ Das Mitgeteilte genügte wahr— 
lich shon! Und nur ein so sonderbarer Schwärmer wie Daumer 
i) „Es ist unter dem Publikum in Ansbach der Verdacht rege geworden, 
Hauser möchte, um sich immer mehr interessant zu machen, sich selbst verwundet 
haben. Hauser soll den Verdacht gegen sich vorzüglich dadurch gesteigert haben, 
daß er sich in seinen späteren Aussagen öfters widersprach.“ Aschaffenburger 
Zeitung (— Vossische Zeitung, 1833, No. 302). 
2) Außerhalb Bayerns konnte man schon freier sprechen. Die Leipziger Zei⸗ 
tung, 1834, No. 34, enthält ein Schreiben „Von der Pegnitz, den 24. Januar 1834: 
Die Ansicht, daß mit Kaspar Hauser von Anfang an zu sanguinisch verfahren, 
und dadurch der Grund zu zahllosen Irrungen gelegt worden sei, ist bei uns 
herrschend geworden. Die Vermutung, es habe Hauser sich selbst entleibt, sprach 
sich gleich anfangs aus, indem die Ermordungsgeschichte in kindische Märchen ein⸗ 
gehüllt war, und namentlich der hinterlassene Zettel mehr als einen Fingerzeig 
gab. . .. Wie es sich auch mit der Richtigkeit der Ansicht (des Ritters von 
Lang) verhalten mag, sicher ist, daß die Charakteristik Hausers, die v. Lang gab, 
von allen, welche Hauser genau kannten, und keiner Täuschung sich hingaben, als 
die wahre bestätigt wird“
	        
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