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X.V
Kaspar von Wessenig
und
Sir Kaspar Bauser.
„Der sogenannte Kaspar Hauser gehört wohl zu einer vornehmen
Familie, ist aber deswegen kein geborner Prinz, auch nicht von
einem fürstlichen Throne verdrängt . . . Er war ein unehe⸗
iches Kind. Sein Vater, ein unbemittelter Edelmann und Leutnant in
einem Kavallerieregiment — wurde zufällig mit einer hohen Dame be—
annt. welcher diese Bekauntschaft üble Folgen zuzog.“
W. E. Gr. A, K. H. 1837 S. 83. 1839 II. S. 29
Mit Unrecht hat man ein deutsches Fürstenhaus, welches
nach meiner vollsten Überzeugung gar keinen Teil daran
hat, dafür (für die geheimnisvollen Abgründe der Hauserischen
Beschichte) in Anspruch genommen, woran die irreführenden Gerüchte
und Behauptungen schuld, die von den wahren Verbrechern aus—
gestreut worden waren. Es ist England und seine hohe und reiche
Aristokratie, worauf der schwarze Schatten eines nicht abzuweisenden, für
mich durch ganz besondere Umstände und Erlebnifse begründeten Arg—
wohns fällt.“
G. Fr. Daumer, Enthüllungen (1859 S. 6).
Obgleich wir aus der aristokratischen Periode schon in die
dynastische angelangt sind, und demnach Seiner Hoheit dem hoch—
seligen Kaspar Hauser nach 1834 eigentlich zu nahe treten, wenn wir
ihn noch mit dem niedrigen Prädikat Hochwohlgeboren belegen, so ist
die Not dieses Anachronismus uns vom Verhängnis auferlegt worden:
er geht eben von schwärmerischen Verehrern aus. Buchtitel sind kultur—