Volltext: 1828-1833 (1. Band)

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Kaspar ist wieder der schlauere. 
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Kaspar sollte man den Zweck natürlich nicht sagen, er selbst 
aber erzählte seinem Lehrer Meyer: „Ich muß mit Herrn Ober— 
leutnant Hickel auf die Woche schon wieder eine Reise machen.“ Auf 
die Frage, ob er denn wisse wohin, erwiderte er: der Herr Präsident 
(v. Feuerbach) und der Herr Oberleutnant sagen mirs wohl nicht, 
aber ich weiß es doch. Sie haben so von Bamberg heruntergeredet, 
wo der Herr Oberleutnant und seine Frau her sind, als ob sie auf 
Besuch dorthin gingen. Aber (Sie müssen aber ja nichts sagen) 
wir gehen ganz gewiß nach Gotha. Dort will jemand wieder etwas 
über meine Herkunft wissen. Sie glauben, ich weiß es nicht, aber 
ich hab's doch schon gemerkt. Man hat vor einigen Wochen eine 
Haarlocke von mir dorthin geschickt, was ich auch so gelegentlich 
merken konnte. Mir ist es so zuwider, daß mit allem immer so 
wichtig und geheimnisvoll gethan wird; und was ist's am Ende doch 
immer? Nichts! Ich weiß gewiß, daß die Reise wieder ganz um— 
sonst ist. Es wird das Geld nur immer unnötigerweise verreist. 
Die Summe, welche der Herr Graf auf die Bank gelegt hat, und 
welche mir gehörte, wenn nicht so viel verreist würde, wird so immer 
kleiner. Aber in Nürnberg haben sie's schon so gemacht. Bald 
wurde ich dahin, bald dorthin gefahren. Sie meinten es immer 
recht pfiffig anzufangen und recht geheim zu halten; ich wußte aber 
doch schon fast jedesmal — wohin, noch ehe zum Thor hinaus— 
gefahren wurde.“ 
Die Familie Hickel reiste am 13. Januar 1833 mit Kaspar 
von Ansbach ab, ) traf am 15. Januar in Bamberg ein und kam 
am 16. Januar nach Koburg. Durch den Gastwirt Röhring von 
Bamberg war die Nachricht, daß demnächst Kaspar Hauser in Be— 
gleitung eines bayrischen Gendarmerieoffiziers nach Koburg kommen 
werde, schon dorthin gelangt. Um also einem Zusammenlauf von 
Neugierigen vorzubeugen, hatte Eberhardt dem Thorwärter schon einen 
1) Eberhardt hatte eben am 13. Januar einen (am 6. Januar vom dem 
Pfarrer Seitz ausgestellten) Auszug aus dem Sterberegister der Pfarrei St. Peter 
zu Würzburg erhalten; er bezweifelte aber die Echtheit des Totenscheines. 
In den Haujfergeschichten find alle durch nichts belegte Absurditäten immer 
wahr. die offiziellen Akten aber immer unecht.
	        
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