fullscreen: Zu Christoph Scheurls Briefbuch

456 Zu Christoph Scheurls Briefbuch. Von Dr. Gustav Bauch, 
Unsere Regesten erschöpfen den Briefwechsel Scheurls 
noch nicht, die Codices G&, J, O und 267 dürften auch noch 
einige Ausbeute geben. Der letztgenannte Codex enthält unter 
anderem Schreiben Pirckheimers und Scheurls an den 
Nürnberger Rat in religiösen und politischen Angelegenheiten 
aus dem Jahre 1528. Pirckheimer warf Scheurl vor, dass 
er einen Brief Luthers an Wenceslaus Link wegen Vor- 
nahme religiöser Veränderungen unter Vertrauensbruch an 
Herzog Georg von Sachsen weitergegeben habe, und sagt 
dabei: „Wil mich auch gentzlich versehen E. W. werde den 
Schewrlein seiner Verhandlung nach für der gleichen Man 
achten, erkhennen vnd haben, inen hinfuran zu keinen ehrlichen 
Sachen nutzen oder gebrauchen, damit E. W. vnd gemeiner 
Stat nit Nachteil vnd Verachtung seinerhalb entste.“ Scheurl 
hatte in der "Chat am 13. November den Sekretär Georgs 
Thomas von der Heydt das Original von Luthers Brief 
sehen lassen, nachdem ihm dieser eine Copie gezeigt hatte; 
um nachzuweisen, „das Luther D. Wentzeln nit geschrieben 
hab, bey vns Bewegung anzurichten.“ Und das war schon am 
14. durch Heydts Schwatzhaftigkeit bekannt geworden. 
Scheurl drohte der allgemeinen Verachtung zu verfallen und 
schrieb deshalb (5. Dezember 1528) an Herzog Georg und 
(27. April 1529) auch an Kurfürst Johann von Sachsen, 
der ihm sein Missfallen zu erkennen gegeben hatte. 
Luther hatte sich in seinem Briefe an Link (14. Juni 1528)') 
über das Packsche Bündnis geäussert und dabei unehrerbietige 
Äusserungen über Herzog Georg gethan. Soden?) kennt den 
yanzen Hergang nur aus den Akten im Nürnberger Kreis- 
archive, unsere Briefe sind ihm merkwürdigerweise entgangen, 
und daher ist seine Darstellung nicht überall zutreffend. 
I) De Wette, Luthers Briefe Il. 340. 
3) Beiträge, 307. 
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