wissen wir, daß sie, nachdem sie Murat geheirathet
hatte, in ihrem Boudoir „diplomatische Verhandlungen“
z. B. mit Junot, mit Metternich, mit la Vauguyon, mit
Daure u. s. w. abhielt; Fräulein Denuelle de Laplaigne
hatte bekanntlich einen Sohn von Napoleon“), Hortense
sogar, die am höchsten geschätzte Elevin der Campan,
zeigte in ihrem sittlichen Verhalten einen ebenfalls recht
dedauerlichen Leichtsinn**). Man kann daraus auf den
in der Campanschen Anstalt herrschenden Ton schließen.
Stephanie gefiel sich in ihrem neuen Heim nicht übel,
zumal die Campan an ihr viel Wohlgefallen hatte. Es war
erstaunlich, mit welchen besondern Aufmerksamkeiten die
Direktorin ihre neue Pensionairin umringte, wie sie dieselbe
stets in den Vordergrund zu stellen suchte, sei es bei den
Kinderkomödien, welche in der Pension aufgeführt wurden,
sei es bei den wohlthätigen Ausstellungen, welche immerhin
das Gute hatten, daß sie einigen Bedürftigen Hülfe brachten.
Als man sich eines Tages zu Gunsten einer armen
Frau, welche Mutter von Drillingen geworden war, au
die Campan gewendet hatte, entsandte diese sogleich — es
wvird Vielen vorkommen als wäre es nicht in der Ordnung
vier ihrer Elevinnen in die Hütte der Wöchnerin;
Stephanie war eine der vier. Von dem Ereigniß ist die
Rede in einem Briefe der Campan an Hortense, welche
*) Man sehe: Fr. Masson „Napoleon und die Frauen“, Seite 164.
Schmidt & Günther, Leipzig).
**) Man sehe: „Die Königin Hortense“ von J. Turquan, (Schmidt &
Günther, Leipzig).
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