Metadaten: Eine Adoptivtochter Napoleon I.

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Königin weiter Nichts, als daß sie Lieder dichtete oder 
komponirte. 
Der Großherzog sah sich genöthigt zu gehorchen; er 
schickte wiederum einen Kammerherrn nach Constanz mit 
dem Ausweisungsbefehl, dem er sein Bedauern beifügte. 
Zu gleicher Zeit schrieb auch Stephanie einige theilnahms— 
volle Zeilen; einen zweiten Brief schickte sie an Mademoi— 
selle Cochelet nach erfolgter Abreise der Königin. Die Vor— 
leserin aber beeilte sich, der Nachwelt nachzuweisen, in 
welcher verbindlichen Form eine regierende Fürstin an sie, 
die Demoiselle Cochelet schriebe. 
„Ich bin glücklich“, so lautete der Brief Stephanies, 
„daß der Kammerherr des Großherzogs Sie überzeugt hat; 
ich bedurfte Jemandes, der Alles klar darlegen konnte, was 
mich in der Sache innerlich bewegte. Vergegenwärtigen 
Sie sich, theure Louise, welcher Trost es mir war, als ich 
gewahr wurde, daß die Königin mein Herz, daß sie Alles 
errieth. Das war für mich eine Nothwendigkeit; um die Pein 
ertragen zu können, die es mir verursachte, die Königin 
nicht sehen zu dürfen. Sie fordern mich auf, theure Louise, 
offen zu sprechen. Ich thue es gern, denn einem Herzen 
gegenüber, wie dem Ihrigen, braucht man sich nicht zu 
fürchten, die Wahrheit zu sagen. Der Großherzog ist 
durch seine mir an den Tag gelegte Zuneigung, bei Denen 
verdächtig geworden, welche die Person nicht von der Sache 
trennen können. Dadurch ist er der Möglichkeit beraubt 
worden, der Königin in dem Maaße nüzlich zu sein, wie 
er es gewünscht hätte: wie gern hätte er die Königin als 
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