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den genannten romanischen Portalen sind die bei Erweiterung der
Seitenschiffe aufgeführten gothischen mit ihrer schönen Skulptur zu
nennen, insbesondere die reizende Brautthüre an der Nordseite mit
den Figuren der klugen und der thörichten Jungfrauen. Kines der
bedeutendsten Werke der Skulptur vom Ende des 15. Jahrhunderts
ist das Grabmal der Familien Schreyer und Landauer zwischen zwei
Strebepfeilern der Ostseite, 1492 von Adam Kraft gefertigt. Das
grofse Christusbild an der Westseite wird als Werk des Hans Decker
aus dem Jahre 1447 (?) bezeichnet. Das mächtige bronzene Cru-
cifix vor dem Mittelfenster des Westchors wurde von den Gebrüdern
Johann und Georg Stark 1618 gestiftet. Als jedoch kurz darauf
der Krieg drohte, lies man es, um nicht durch den Metallglanz die
Liebhaber in Waffen anzulocken, schwarz anstreichen, woher die
Nürnberger die Bezeichnung „Herrgottsschwärzer“ erhielten. Jetzt
zeigt es die Naturfarbe der Bronzepatina, freilich, wie in der neue-
sten Zeit ganz Nürnberg, mit Rufs und Staub bedeckt.
Der Eindruck des Innern ist wesentlich durch die Kalk-
tünche gestört, die alles bedeckt, sowohl den herrlichen Steinton des
Chores, als die alte polychrome Ausstattung der romanischen Theile,
Leider sind zu entsprechender Restauration keine Mittel gegeben.
Er müfste noch überraschender sein, als jener der Lorenzkirche, weil
auch hier die Pietät späterer Geschlechter den gröfsten Theil der
alten Einrichtung erhalten hat.
Unter den Werken, die das Innere schmücken, ist zunächst
auf die, theilweise nur in Bruchstücken vorhandenen, Glasgemälde des
14. Jahrhunderts und ihre leuchtenden Farben hinzuweisen, sowie
auf zwei Fenster aus dem Beginne des 16., das von Kaiser Maxi-
milian gestiftete, 1514 von Hirschvogel gefertigte, und das Mark-
grafenfenster , vom gleichen Meister nach Zeichnung des Hans von
Kulmbach ausgeführt.
Das Hauptwerk ist P. Vischers Sebaldusgrab, jenes weltbe-
kannte Bronzegufswerk, das als Gestelle für den im 15. Jahrhundert
gefertigten Reliquienschrein des Heiligen dient. 1508—19 ausgeführt,
hat es eine Höhe von 4,71 Met., ist 2,57 Met. lang, 1,37 Met. breit,
wiegt 157 Centner 29 Pfund und hat 3145 Goldgulden gekostet, Die
nähere Beschreibung des so allgemein bekannten Werkes möge uns
erlassen sein. Nicht weit davon befindet sich eine kleine Madonna
in Bronzegufs und eine Kreuztragung Christi, ein Gemälde von Wol-
gemuth (?), 1485 gefertigt. Der Hochaltar ist modern; das Crucifix
an demselben nebst den andern beiden Figuren von Veit Stols.
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