Full text: Führer durch Nürnberg

hat und noch verlieren wird, so birgt es im Imern doch immer noch 
genug historische Erinnerungen an seine ehemalige Weltstellung, welche 
den Fremden und namentlich den Freunden der deutschen Geschichte 
den Aufenthalt daselbst unvergesslich machen. 
Abriss der Stadtgeschichte. 
Von der Gründung der einst so berühmten Reichsstadt Nürnberg 
weifs die Geschichte nichts. Der Name Nürnberg (Nourenberc. Nu- 
rinberg) tritt zuerst in der Mitte des elften Jahrhunderts in zwei 
vom Kaiser Heinrich III. in den Jahren 1050 und 1051 dortselbst 
ausgestellten Urkunden auf. Schon damals erfreute sich Nürnberg 
der kaiserlichen Gunst in so hohem Grade, dafs Heinrich HI. sie 
mit den Fürth zustehenden Markt-, Zoll- und Münzrechten begabte, 
Treu und fest hielt Nürnberg, gleich Köln, an dem von seinem Solme 
(Heinrich V.) hart bedrängten Heinrich IV. und musste diese Treue 
1105 durch eine Belagerung und endliche Einnahme büfsen. 
Das früher mit castrum und nun öfter als königlicher oder 
kaiserlicher Ort bezeichnete Nürnberg entwickelte um diese Zeit eine 
frische Lebensfähigkeit und Regsamkeit, wozu, wie Lambert von 
Hersfeld nicht mit Unrecht bemerkt, der 1072 beginnende Kultus 
des hl. Sebald und wol auch der zeitweise Aufenthalt der Kaiser 
daselbst beigetragen haben mögen. 
Mit dem 1125 zu Utrecht verstorbenen Kaiser Heinrich V. 
erlosch der Mannesstamm des fränkischen Kaiserhauses, Die sali- 
schen Güter in Franken und Schwaben, mit ihnen auch Nürnberg, 
giengen an dessen Neffen Herzog Friedrich von Schwaben — der für 
sich auch die Kaiserkrone in Anspruch nahm — und Konrad von 
Franken aus dem Hause Hohenstaufen über. 
Der Papst und die deutschen Kurfürsten wollten jedoch kein 
Erbrecht auf den Kaiserthron gelten Jassen und wulsten so geschickt 
zu manöverieren, dafs trotz der Volkswahl auf dem alten Wahlfeld 
von Kamba Lothar, ein Graf von Supplingenburg, der von Heinrich V. 
zum Herzoge von Sachsen erhoben worden, im Investiturstreit aber auf 
Seite des Papstes stand, zum deutschen Thron gelangte. Dieser forderte, 
weil Friedrich von Schwaben sich der Wahl nicht gefügt hatte, auf 
seinem ersten Hoftage zu Regensburg aus der salischen Erbschaft
	        
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