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Führung ihres I, Bürgermeisters Dr. v. Schuh und unter Mitwirkung
des kgl. Medizinalrates Dr, Gottlieb Merkel, sowie des Kaufmannes
und Kommerzienrats Wilhelm Gerngros und anderer hochgesinnter
Männer am 1Ig. März 1896 ein »Heilstättenverein« gegründet,
welcher sich die Errichtung und den Betrieb einer Heilstätte für
Lungenkranke aus dem Volke zur Aufgabe setzte,
Dieser Verein beschaffte in wenigen Monaten durch Sammlungen
bei opferwilligen Einwohnern der Stadt Nürnberg die zur Erwerbung
eines entsprechenden Grundstückes und zur Herstellung der erforder-
lichen Bauten für die Heilstätte nötigen Geldsummen, wobei er ganz
besonders durch die ebenso hingebende, wie unermüdliche und er-
spriessliche Thätigkeit seines Schatzmeisters Wilhelm Gerngros unter-
stützt wurde, während die Stadtgemeinde Nürnberg sich mit einem
Beitrag von 20000 M. beteiligte.
Nach zeitraubenden und, sorgfältigen Prüfungen einer überaus
grossen Anzahl von Anwesen und Grundstücken im engeren und
weiteren Kreise um die Stadt Nürnberg, welche an der Zahl von 154
zum Kaufe angeboten und meist unter der Führung des am 30. Mai 1897
viel zu frühe und unerwartet verstorbenen Kaufmannes und Magistrats-
rates Wilhelm Tauber aus Nürnberg besichtigt wurden, fand man endlich
in dem Südabhange des Reschenberges bei Engelthal, nicht weit von
Hersbruck, eine Stelle, welche den vielseitigen Anforderungen einer
Heilstätte am besten zu entsprechen schien. Unter wohlwollender
Unterstützung aller einschlägigen kgl. Staatsbehörden, wie der Kreis-
regierung von Mittelfranken, des Bezirksamtes Hersbruck, des Forst-
amtes Engelthal und der dortigen Ortsgemeinde, gelang es, im
Februar 1897 aus dem Besitze von ı2 Ortseinwohnern Engelthals rund
32 Tagwerk Landes um den Gesamtpreis von rund 32000 M anzu-
kaufen, sowie später die Bewilligung zum Bau und Betrieb der Heil-
stätte, zur Anlage einer Zufahrtsstrasse, einer Quellwasserversorgung
und einer geeigneten Entwässerung zu erlangen,
Unter der Leitung des Stadtbaurates C, Weber wurden die
sämtlichen baulichen Anlagen und Einrichtungen entworfen und zu
Ausführung gebracht, so die Gebäudeaufnahmen und der Bau einer
Zufahrtsstrasse durch Ingenieur Götz, die Gebäude durch Baumeister
Kuhn, die Parkanlagen durch Garteninspektor Elpel.
Die gesamten Baukosten mit Einschluss der inneren Einrichtung,
jedoch ohne die Beträge für Grunderwerbung, werden sich voraus-
sichtlich auf 240000 MM belaufen.
