Volltext: Führer durch Nürnberg für die Teilnehmer an der 14. Hauptversammlung des Bayerischen Volksschullehrervereins

Das neue städtische Krankenhaus. 
Unter den Umwälzungen, welche die rasche Entwickelung 
Nürnbergs im letzten Jahrzehnt kennzeichnen und ihren äusseren 
Ausdruck vor allem in den städt. Neubauten finden, steht die Auf- 
hebung des alten Krankenhauses und die Errichtung einer umfassenden 
und mit allen Errungenschaften und Erfahrungen der Neuzeit aus- 
gestatteten Neuanlage an erster Stelle, 
Während das alte Krankenhaus, dessen nahe dem Zentralbahn- 
hofe an der südl. Ringstrasse gelegene Gebäude nun grösstenteils vom 
Erdboden verschwunden sind, höchstens 350 Kranke zu fassen ver- 
mochte, wurde die neue Anstalt für mindestens 700 Betten gebaut 
und die Möglichkeit einer Erweiterung derselben bis zu 1000 Betten 
von vorneherein ins Auge gefasst. 
Die Einleitungen zum Neubau begannen schon im Jahre 1890 
mit umfassenden Studien auswärtiger Anstalten. Die Pläne entwarf 
der städt, Oberingenieur Heinrich Wallraff; im April 1894 be- 
gannen die Bauarbeiten, und im September 1897 konnte die neue 
Anlage bezogen werden. 
Als Bauplatz wählte man das hochgelegene Gelände am nord- 
westlichen Rande des damaligen Stadtgebietes aus, von welchem mehr 
als 30 Tagwerk in Anspruch genommen wurden. Das neue Kranken- 
haus ist im Pavillonsystem angelegt und besteht aus 30 Einzelbauten; 
die Hauptansicht geht gegen Osten, die Lage ist eine, das umliegende 
Gelände überragende, gesunde und luftige; die Bodenverhältnisse sind 
äusserst günstige. Von den an der Hauptachse liegenden Gebäuden 
sind die südlichen oder linksseitigen für die Männer-, die nördlichen 
oder rechtsseitigen für die Frauenabteilung bestimmt. Mit besonderen 
Mauern abgetrennt von den übrigen Gebäuden und auch unter sich 
geschieden liegen drei Häuser, welche für die männlichen und weib- 
lichen Hautkranken und für Geisteskranke bestimmt sind. Eine mas- 
sive und eine transportable Baracke bilden eine besondere Epidemie- 
Abteilung. Im Einzelnen haben die Bauten folgende Zweck- 
bestimmungen: 18 ein- und zweistöckige Pavillons dienen zur 
eigentlichen Aufnahme der Kranken; sie enthalten die erforderlichen 
Aufenthaltsräume für Tag, Bade- und Wärterzimmer, Einzelzimmer u. dgl. 
und werden von dem gemeinschaftlichen Maschinenhause aus erwärmt. 
Das stattlichste Gebäude dient der Verwaltung; an diesem und 
an dem nebenan befindlichen Wohnhaus für den Krankenhausdirektor
	        
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