Volltext: Führer durch Nürnberg und Umgebung

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tragung, Grablegung und Auferstehung Christi darstellend. Das nürdliche 
Portal bildet die sog. Brautthüre mit schöner Vorhalle und reichem 
Bilderschmuck , die klugen und thörichten Jungfrauen darstellend. Die 
Reliefs an den Pfeilern des Ostchors stellen die Leidensgeschichte 
Christi dar. Reich an Kunstschätzen aller Art ist das Innere. Den 
Hauptschmuck bildet das Sebaldusgrab, das schönste und reichste 
Denkmal deutscher Giesskunst, Meisterwerk Peter Vischer’s, der es 
mit seinen 5 Söhnen innerhalb 13 Jahren 1519 vollendete. Das Ganze 
stellt einen Tempel dar, der sich über dem mit Gold und Silber ver- 
zierten Sarg des Heiligen erhebt. Den Sarg umgeben die 12 Apostel, 
Jie in ihren ausdrucks- und charaktervollen Gestalten für das vollendetste 
Werk deutscher Giesskunst gelten, über ihnen befinden sich 12 kleinere 
Figuren von Kirchenvätern und Propheten und .am Fusse sind noch 72 
zrössere oder kleinere Figuren, Genien, Tiere etc. Das Ganze krönt 
das Christuskind mit der Weltkugel. Ohne Zweifel wollte der Meister 
zur Darstellung bringen, wie alles Leben auf Erden dem Heilande dient, 
die Natur mit ihren Gebilden, das Heidentum mit seinen grossen Thaten 
und natürlichen Tugenden, das alte Testament mit den Propheten und 
der neue Bund mit den und Heiligen. Das Kunstwerk befindet 
sich in der Mitte des Ostchors. An der neben dem Grabmal befindlichen 
Kapelle ein Gemälde von Wolgemut, Kreuzweg, von 1485. Im Ostchor 
dreı Mochreliefs, von Veit Stoss: Abendmahl, Christus am Ölberg 
and der Verrat des Judas. Darüber ein Fenster von Hirsvogel mit 
schöner Glasmalerei, den Markgrafen Friedrich vön Ansbach und Bay- 
reuth mit seiner Gemahlin und 8 Kindern darstellend. Neben der neuen 
schönen Kanzel, 1859 von Rotermundt vollendet, eine Grablegung, 
angeblich von Albrecht Dürer. Der Kanzel gegenüber das jüngste 
Gericht, Kopie nach Rubens. Darunter ein Albrecht Dürer zuge- 
schriebenes Gemälde mit den Figuren des Patriciers Imhof, Albrecht 
Dürers, Willibald Pirkheimers und von dessen Frau. In der Löffelholzkapelle 
(westl, Chor) ein sehr altes Taufbecken aus Bronze, in dem am 11. April 
1361 der nachmalige Kaiser Wenzel getauft worden sein soll. Der Hoch- 
altar ist neu, 1821 nach Zeichnungen Heideloffs, von Rotermundt 
gyeschnitzt. Oberhalb desselben Figuren von Veit Stoss. Links vom 
Hochaltar ein Gemälde von Kulmbach: die hl. Maria mit Begleitung, 
1513 nach Dürer’s Zeichnung gemalt. (Man klopte an einer der Thüren: 
wird nicht veöffnet, so ist der Kirchner in seiner Wohnung Burgstrasse 
Nr. 6 zu finden.) Der Sebalder Pfarrhof, nördlich von der Kirche, 
hat einen sehr sehönen gotischen Erker (»Chörlein«) mit Reliefs aus dem 
15. Jahrhundert. . ” 
Der Sebalduskirche gegenüber die gotische St. Moritz- 
kapelle. Südwestlich von der Sebalduskirche, Winklerstrasse 
29, das Wohnhaus des 1806 auf Napoleons Befehl erschossenen 
Buchhändlers Palm. Nicht weit davon in der Winklerstr. 
der an Stelle eines Augustinerklosters 1872—1878 von Solger 
erbaute Justizpalast. Der Handelsgerichtssaal enthält ein 
Gemälde Anselm Feuerbachs: „Kaiser Ludwig der Bayer ver- 
leiht den Nürnbergern Handelsfreiheiten“. Nördl. von der 
Sebalduskirche der Albrecht Dürer-Platz mit dem 
Standbild Albrecht Dürer’s, nach Rauch’s Modell von 
Burgschmied gegossen und 1840 enthüllt. Von hier durch 
die Bergstrasse zum Tiergärtnerthor, an demselben Albrecht
	        
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