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Jahre 1589 gefertigt. Die Zeichnung der Figuren, welche 
sechs Frauen mit Emblemen von Tugenden und 6 Knaben 
mit Posaunen darstellen, ist meisterhaft. Unter mehreren 
an der Seite angebrachten, menschlichen Köpfen ist auch 
der des Meisters mit der Unterschrift: Soli deo gloria. 
Die oberste Figur ist die Gerechtigkeit mit dem Kranich, 
dem Symbol der Wachsamkeit. 
Bei diesem Brunnen sieht man nördlich das katho— 
lische Schulhaus mit einem Chor, welcher der näheren 
Betrachtung wohl würdig ist, und von ihm mag dann 
der Blick sich zum sogenannten 
Nassauer Haus wenden, das in seiner thurmartigen 
Gestalt mit seinen Eckthürmchen und offenem Ober— 
stock gegen alle andern Häuser Nürnbergs weit absticht. 
Es gehört jetzt der Schlüsselfelder'schen Stiftung und 
wurde am Ende des 14. Jahrhunderts — ungewiß von 
Wem? — erbaut. Denn nur die Sage weiß vom Grafen 
von Nassau, derzufolge Heideloff an dem Brunnen die 
Figur Kaiser Adolphs von Nassau angebracht hat, von 
dem es heißt, er habe den nördlichen Thurm der Lorenz— 
kirche gebaut. 
Wenige Schritte die Königsstraße herunter und wir 
gelangen an das Wayrische Gewerbemuseum (täglich 
außer Samstags von 9 Uhr an geöffnet; freier Eintritt 
Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonntag; Montag und 
Donnerstag 1 Mk.) Dasselbe wurde 1872 durch Stift— 
ungen der Freiherren von Cramer-Klett und Lothar von 
Faber, durch Beiträge der Stadt und des Staates, 
von Corporationen und Privaten gegründet. Unter 
der Leitung des Direktors Herrn Dr. C. v. Stegmann 
hat dasselbe eine Wirksamkeit entfaltet, die weit über 
Bayerns Grenzen hinaus segensreich empfunden wird.