Volltext: Illustrirter Führer durch Nürnberg

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Markt, auf den damaligen Sebalduskirchhof versetzt. Sie wurde 
durch Heideloff restaurirt. An der Aussenseite dieser Kapelle 
sind: interessante, künstlerisch werthvolle Skulpturen angebracht, 
u. A. eine alte Terrakotta-Arbeit, welche Gott Vater, aus den 
Wolken schauend, an einem sogenannten Oelberg darstellt. 
Vor dem Vestnerthor ist das 
Archivgebäude in der Archivstrasse beachtenswerth. 
Historisch merkwürdige Privatgebäude. 
Lorenzer Seite: Das Schlüsselfelder’sche Stiftungshaus, 
fälschlich das: Nassauer Haus genannt, gegenüber der Lorenz- 
kirche, wurde zwischen 1399 und 1421 erbaut. Die der Lorenz- 
kirche zugekehrte Schmalseite des schönen originellen Hauses 
zeigt im mittleren Geschosse ein reich verziertes Chörlein und 
an der südlichen Ecke die Statue eines knieenden Engels. Um 
das oberste Stockwerk zieht sich eine durchbrochene Galerie 
mit verschiedenen Wappen; an den Ecken sind drei Thürmchen 
angebracht. 
Das Heerdegen’sche Haus, Nr. 34 in der Karolinenstrasse, 
wurde. von den Geudern erbaut und hat eine sehr schöne Stiege. 
Das Riemann’sche Haus an der Museumsbrücke gehörte 
einst der Familie von Viatis; bei Barthel Viatis stieg der vene- 
tianische Gesandte Vendramini ab. An der Ecke des Hauses ist 
der geflügelte venetianische Löwe angebracht. | 
_ Sebalder Seite: Der Plobenhof nächst, der Frauenkirche 
war das Stammhaus des reichen Patriziers Gross, der das Heilig- 
geist-Spital stiftete. ; 
Nicht weit davon am Hauptmarkt Nr. 6 ist das Rieter’sche, 
nun Sandel’sche Haus, merkwürdig durch das Recht der ersten 
Bitte, welche der jeweilige Besitzer bei den am Hause vorge* 
nommenen Reichsbelehnungen dem Kaiser vorbringen durfte. 
Das Staub’sche Haus in der Winklerstrasse Nr. 5 hat 
interessantes Treppenhaus und schönen Hof mit hübschem Erker. 
Im ersten Stock befindet sich ein gut erhaltener gothischer Gang, 
zur ehemaligen Hauskapelle führend, von welcher‘ nur noch das 
Portal vorhanden ist. 
Privatgebäude. 
‚In derselben Strasse Nr. 15 ist die alte Reichsp ost (nun 
goldene Gans) mit interessantem Hof. 
Das Haus des 1806 auf Befehl Napoleons in Braunau e€r- 
schossenen Buchhändlers Palm liegt ebenfalls in der Winkler- 
strasse Nr. 29. Am demselben wurde eine Tafel mit folgender 
Inschrift König Ludwig’s I. angebracht: »Johann Palm, Buch- 
händler, wohnte hier, der ein Opfer fiel Napoleonischer Tyrannei.«
	        
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