Volltext: Nürnberg

58 Die St. Sebaldus-Kirche. 
Christoph, von Hans Decker 1447. Das folgende südliche 
Portal zeigt eine Darstellung des Jüngsten Gerichts; neben 
demselben die Figuren des hl. Petrus und der hl. Katharina. 
An der sog, Schauthür, der Hauptwache gegenüber, befindet 
sich ein Relief, ebenfalls das Jüngste Gericht, welches A. 
Krafft zugeschrieben wird. 
Besondere Beachtung verdient das Grabdenkmal der 
Familien Schreyer und Landauer an der. Aussenmauer des 
Chors der Kirche, dem Rathause gegenüber, 1492 gestiftet 
und ausgeführt von A. Krafft, zu dessen berühmtesten 
Werken es gehört. Das ganze Bild dehnt sich auf eine 
Länge von 10 m bei 2!/» m Höhe aus, stellt rechts am Pfeiler 
die Kreuztragung, in der Mitte die Kreuzigung und Grab- 
legung dar, wobei der Ausdruck des Schmerzes (Joseph von 
Arimathia, Nikodemus und Maria) und die Körperbildung 
der Figuren höchst meisterhaft; links am Pfeiler die Auf- 
erstehung mit herrlichem Christuskopfe. Die Stützpfeiler 
des Chors schmückt in ziemlicher Höhe eine Reihe der be- 
kannten Stationen. 
Die Brautthür an der Nordseite schmückt eine aus reich 
verzierten und zierlich durchbrochenen Spitzbogen bestehende 
Vorhalle, unter welcher die Brautleute den Segen erhielten, 
bevor sie getraut wurden. Der Bilderschmuck besteht aus 
den Statuen der klugen und thörichten Jungfrauen aus dem 
Anfang des 14. Jahrhunderts, 
Die nächste Thür, die Anschreibethür genannt, hat an 
den Seiten die Figuren Marias und des Engels Gabriel, im 
Bogenfelde. ein Hautrelief, unten den Tod Marias und oben 
deren Krönung darstellend. 
Das Innere der Kirche bietet sehr viel Interessantes. 
Die Länge der Kirche beträgt 84. m, die Breite 28,5, m, 
22 Säulen tragen das Gewölbe. Der älteste Teil ist, wie 
bereits gesagt, der westliche Chor, die Peters- oder Löffel- 
holz’sche Kapelle, zu der man auf einigen Stufen hinauf- 
steigt, und unter welcher sich in einer ganz einfachen Kapelle 
der Grabstein Konrads von Neumarkt, Stifter des Katharinen- 
klosters (+ 1296), befindet. Der in der oberen Kapelle be- 
findliche Altar wurde 1453 von der Löffelholz’schen Familie 
gestiftet. Drei alte: Gemälde, die Geisselung Jesu; die 
Dornenkronen-Aufsetzung, die Verkündigung Mariä, stammen 
aus alter Zeit von unbekannten Meistern. Das kelchförmige 
Taufbecken zeigt einen unbeholfenen plastischen Schmuck. 
Die ‚vier Evangelisten stützen den Kelch, an dem ‚unten und
	        
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