Volltext: Nürnberg

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. Das Rathaus. 51 
Wahrheit, an den Seitenthoren Ninus, Cyrus, Alexander und 
Cäsar. Der Pelikan, der seine Jungen mit seinem eigenen 
Fleische füttert, ermahnt die Herren des Rates, mit Auf- 
opferung für das Wohl der Stadt zu sorgen. Die Bildwerke 
sind von Bernhard Kern geschaffen, teilweise aber in der 
Kunstschule erneuert worden. Dieser neue italienische Bau 
sollte ein grosses Viereck bilden und die alten Teile des 
Rathauses verschlingen, was jedoch der dreissigjährige Krieg 
verhinderte. Das alte Rathaus war von 1332 an bis 1512 
allmählich aus einzelnen Bauten entstanden, welche entweder 
aus angekauften Häusern gebildet oder an deren Stelle neu 
errichtet wurden. Es muss aber nicht die freundlichste 
Physiognomie gehabt haben, denn es pflegte damals: die 
Mutter ihrem Kinde anzuempfehlen: „Wenn du an St. Sebald 
vorübergehst, so bete ein Vaterunser, kommst du aber am 
Rathaus vorbei, so bete zwei Vaterunser!“ Bei dieser Er- 
mahnung mögen freilich auch wohl die Folter, welche in den 
Gewölben des Rathauses ihren furchtbaren Sitz aufgeschlagen 
hatte, das berüchtigte Lochgefängnis und die unterirdischen 
Gänge, welche nach allen Richtungen zur Stadtmauer und 
unter der Pegnitz her, sogar bis zum Dutzendteiche führten, 
Veranlassung gewesen sein. 
Zwischen den beiden Hauptportalen befindet sich eine 
grosse, durch drei Pfeiler gestützte Kreuzbogenhalle. Sie 
ist mit Mettlacher Fliesen belegt, oben .und unten durch 
zwei sehr schöne Gitter vom Kunstschlosser Leibold abge- 
schlossen und soll nach den Entwürfen des Kunstgewerbe- 
schul-Direktors, kgl. Oberbaurat Gnauth, prächtig ausgemalt 
werden. 
Der merkwürdigste Teil des Innern ist der grosse Saal, 
welcher die ganze Südseite einnimmt, 38 m lang; 11 m breit 
ist und eine Höhe .von zwei Stockwerken hat. Er gehörte 
noch dem alten Rathause an,’ welches durch Philipp Gross 
von 1332—1340 erbaut wurde.‘ Die gewölbte hölzerne Decke 
fertigte Hans Wilhelm Behaim, ausserdem auch: den schön 
geschnitzten Kronleuchter... Die beiden kleineren sind nach 
Professor Wanderers Zeichnung in der Kunstgewerbeschule
	        
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