Volltext: Nürnberg

39 Lorenzkirche. 
des Veit Stoss ist durch grelle Uebermalung verunziert, 
ebenso die schöne Kreuzigungsgruppe über dem Chorbogen. 
Ausserdem enthält die Kirche zwei neue Nebenaltäre, eine 
neue geschmackvolle Kanzel und einige wertvolle Glas- 
gemälde. Das Institut der englischen Fräulein, welches sich 
nebenan befand, ist seit 1881 in einem schönen Renaissance- 
Neubau in der Tafelhofstrasse untergebracht. 
Die St. Lorenzkirche. 
(Eintritt s. Seite 28.) 
Schon im Jahre 1162 wird eine romanische Kapelle er- 
wähnt, deren Abbruch in die Zeit von 1240—80 fällt, und 
an deren Stelle sich im Laufe zweier Jahrhunderte der 
jetzige prachtvolle gotische Bau entwickelte. Von zwei 
Türmen flankiert (deren nördlicher schon um das Jahr 1278 
und deren südlicher erst um das Jahr 1400 vollendet wurde), 
welche 77 m hoch sind, wurde das Langhaus, als dessen 
Baumeister im Jahre 1341 Herm. Kessler genannt wird, 
1403 erweitert und der herrliche Chor mit seinem pracht- 
vollen Netzgewölbe von 1439—77 nach den Plänen des 
Regensburger Dombaumeisters Konrad Roritzer hinzugefügt. 
Die Länge des ganzen Gebäudes, welches auf 26 Säulen 
ruht, beträgt 94 m, die Breite und Höhe 30 m. Der nörd- 
liche Turm wurde im Laufe der Jahrhunderte wiederholt 
vom Blitz getroffen, das letzte Mal am 6. Januar 1865, 
infolgedessen der Turmhelm bis auf das steinerne Oktogon 
über der Galerie abbrannte. Freiwillige Beiträge, Magistrat 
und Kirchenverwaltung halfen zusammen, die schöne Turm- 
spitze in alter Weise noch in demselben Jahre wiederher- 
zustellen. Die Klett’sche Fabrik fertigte den eisernen Dach- 
stuhl; Kupferschmiedemeister Harscher deckte das Dach; 
die Gebrüder Pauschinger vergoldeten Hahn, Knopf und die 
rautenförmigen Kupferplatten mit 926 Dukaten; die neuen 
Glocken gossen Lenz und Herold, die grösste wiegt 1950, 
die kleinere 550 Kilogramm.
	        
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