Inhaltsverzeichnis: Die Nürnberger Bleistiftindustrie von ihren ersten Anfängen bis zur Gegenwart

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zum Ausdruck, die Zahl der Gesellen nach Möglichkeit zu 
beschränken und dieses wollen die Meister natürlich nicht 
unterstützen, Weil es gegen ihr eigenes Interesse verstösst, 
So ergibt sich hier ein schroffer Gegensatz zwischen 
Meisterschaft und Gesellenschaft. 
Die Meister klagen überhaupt darüber, dass die 
Gesellen, seitdem sie sich organisiert, sie auf alle Weise 
„Zu chikanieren und zu necken“ suchen und sich schon 
„die auffallendsten Freiheiten herausgenommen“ haben und 
zwar alles lediglich als „Nachahmung der Gebräuche, Ein- 
richtungen und Grillen anderer Handwerksgesellen“, nicht 
etwa durch thatsächliche Missstände veranlasst. So sei 
es nun auch im vorliegenden Falle; man thue vollkommen 
unrecht, von einer Überhäufung des Gewerbes mit Arbeitern 
zu reden, es sei an solchen noch „bei weitem keine Über- 
zahl vorhanden“.!) 
Das Rugsamt verweist darauf hin die Gesellen mit 
ihrem Ansuchen an den Rat als die allein kompetente 
Behörde für jene Angelegenheit, erklärt aber gleich da- 
neben, dass sie sich gar keine Hoffnung auf Erfüllung 
ihres Wunsches machen brauchten, da man „sich nicht 
überzeugen könne, dass die Umstände einen Lehrstillstand 
.«. notwendig erheischen“ und andrerseits ihrer erst 
seit einem Jahre bestehenden Brüderschaft keine derartigen 
„Zunftrechte“ zugestehen könne,!) 
. Nach diesen ihnen eröffneten Aussichten wenden sich 
die Gesellen natürlich nicht mehr an den Rat und so ist 
denn ihr Wunsch bezüglich des Lehrstillstandes nicht in 
Erfüllung gegangen. 
Das einzige, was sie mit Hilfe ihrer Organisation, 
(aber nur durch Unterstützung seitens der Meister) erreicht 
haben, ist und bleibt die obligatorische Lehrzeit für jeden 
1) Ibidem f. 84. 
{) Ibidem f. 85.
	        
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