endet, ist 3schiffig und enthält die herrlichsten Glasmalereien, wo—
mit alle Fenster des Chors, besonders aber die am Hauptaltare,
bedeckt sind. — An der Säule im Chore links vom Hauptaltare
steht das zierlich aus Stein gehauene Sakramentshaus von A. Kraft,
ein herrliches Meisterwerk, und von dem Gewölbe der Kirche hängt
an einer Kette herab der „englische Gruß“, ein meisterhaftes
Holzschnitzwerk von Veit Stoß. —
Der hübsche Springbrunnen in der Nähe der Kirche ist ein
Gußwerk von Wurzelbaumer (1509). —
An dem Thore der Fleischbrücke sieht man die Figur eines
Ochsen, der, zu den Wahrzeichen Nürnbergs gehörend, ein lateini—
sches Epigramm enthält, welches sagt: „Ich bin der einzige meiner
Race, der nie ein Kalb gewesen.“
Ueber die Brücke gehend, erreicht man den Marktplatz,
dessen Ostseite von der katholischen Frauenkirche eingeschlossen
vird. Sie wurde 1355— 1361 vom Kaiser Karl IV. erbaut und,
zwar mit ihrer bewundernswerthen Vorderseite, im edelsten gothi—
schen Style. Sie enthält treffliche Bildhauerarbeiten und an den
Wänden byzantinische Gemälde, mitunter von großem Werthe.
Auf dem Marktplatze findet man den schönen Brunnen, der
eine gothische Spitzsäule von 60 Fuß Höhe in 4 Abtheilungen
bildet. Die Standbilder der untern Abtheilung stellen die „9 star—
ken Helden“: Karl den Großen, Gottfried von Bouillon, Chlodwig
von Frankreich, Judas Makkabäus, Josua, David, Cäsar, Alexan—
der und Hektor dar; in der 2. Abtheilung Moses und 7 Prophe—
ten. — Der Brunnen enthält ein 2. Wahrzeichen der Stadt:
einen künstlich eingearbeiteten Ring, der, obgleich ganz in Eisen
befindlich, doch bewegbar ist. —
Dem Brunnen gegenüber liegt W. Pirkheimers Wohn⸗
und Sterbehaus, das zum Sängerfeste mit einem prachtvollen Ge—
mälde geziert, unter welchem folgender Reim zu lesen war:
„Der Musen Schirm, der Kunst ein Freudenhort,
Dem Rath und Kaiser treu mit That und Wort.
Der Besten Freund durch's ganze deutsche Land,
pirkheimer war's, ein Vorbild seinem Stand,
Daß Adel und Verdienst die Hand sich reichen.
Ihr Edlen gehet hin und thut desgleichen.“ —
