Volltext: Nürnbergs Bedeutung für die politische und kulturgeschichtliche Entwickelung Deutschlands im 14. und 15. Jahrhundert

Wie's Brauch ist in der Christenheit. 
Auch gibt's wohl keine Stadt auf Erden, 
Die Kindern so gerecht mag werden, 
Wie Nuͤrnberg in der Weihnachtszeit. 
Von Puppen ganze Garnituren, 
Trompeten, Trommeln, Marcipan, 
und Flint' und Säbel, Mehlfiguren 
Und was noch sonst paßt in den Kram. 
Das ist zu kaufen aller Orten 
Um wenig Kreuzer, oft auch mehr; 
Die Kunst, die ist zum Spielzeug worden, 
Doch unbeschadet ihrer Ehr. 
Hier die. Geschenke von allen Seiten; 
Wir bringen sie Euch Aeltern — beiden 
Vom Christbaum bis zum Zwetschgenmann; 
Mag Ludwig, Otto d'ran sich weiden. 
Doch knüpfen wir den Wunsch daran: 
Seh't uns als Eure Kinder an! 
Fleischmann'sche Fabrik. 
Was Krafft und Vischer einst errungen 
Aus blankem Erz und hartem Stein, 
Das formen wir gar leicht und fein; 
Und was am schönsten uns gelungen — 
Soll diesem Haus geweihet sein. 
Wellhöfer und Comp., Steurer 
nud Held. 
Es ist nicht Silber, was wir haben, 
Es glänzt nur, wie das Silber rein; 
Doch wird von allen heut'gen Gaben 
Besser gemeint wohl keine sein. 
Sie zeigen, daß noch, unsre Stadt 
Für Suͤber selbst weiß Rath und That! 
Geh'n all' von Einer Quelle aus, 
Der Liebe für das Königshaus. 
Reuter'sche Fabrik. 
Habt Ihr regiert den ganzen Tag, 
Audienz ertheilt und unterschrieben, 
Ist Euch vor lauter Müh' und Plag 
Nicht eine Stunde Ruh geblieben — 
So laß ein Spiel mit diesen Karten 
Euch nimmer auf Erholung warten. 
Barthelmeß'sche Fabrik. 
Daß fest zu Euch wir immer steh'n, 
Mag auch der Wind sich noch so dreh'n — 
Deß geben wir zum Unterpfand, 
Was 'wir gemacht mit fleiß'ger Hand. 
Wer zweifelt d'ran mit schnödem Sinn, 
Dem werfen wir den Handschuh bin. 
Städler'sche Fabrik. 
Als noch das heil'ge römische Reich be— 
stand 
War Nürnbergs Bleistift schon bekannt — 
Privilegirt im ganzen Land; 
Auch heute thut's ihm keiner gleich. 
Wir bringen ihn aus Cederholz 
Zu Nürnberas Ehr', zu Bayerns Stolz 
Kugler'sche Fabrik. 
Habt jeder Innung Gruß und Bitte 
Ihr in Gnaden angenommen, 
Die mit ehrfurchtsvollem Schritte 
heut vor Euern Thron gekommen; 
hHaltet Ihr es werth der Gnade 
All' die Reime zu bewahren, 
Die in stattlicher Parade 
Ausdruck wahrer Liebe waren — 
D so laßt noch ein Gewerbe— 
Froh sich an die andern reihen, 
ünd daß nichts die Reim' verderbe — 
Eusch dazu die Hülle weihen. 
v. Cramer-⸗Klett &8 Comp., Nürn⸗ 
berger Ultramarinfabrik, Gaswerk 
Nürnberg. 
In des weiten Hofes Mitte — 
ünter der Linde dunkler Nacht 
Leuchte hell zu jedem Schritte 
Was wir drei uͤns ausgedacht — 
Künde laut im Flammenscheine 
Unsern Dank dem Königspaar, 
Das im edelsten Vereine 
Stets Hort unserm Streben war. 
Buchdrucker. 
Was heut' sich zugetragen, 
Das darf man laut verbreiten 
Und es zu drucken wagen — 
Gescheh's nach allen Seiten. 
Wir thun es gleich zur Stelle 
Durch unserer Presse Schnelle. 
Wie Alles ist ergangen, 
Kann man gedruckt schon lesen — 
Was man sich unterfangen — 
Wie huldreich Ihr gewesen — 
Und um uns kurz zu fassen —, 
Wie man in Gnaäden waͤrd entlassen. 
—E ——
	        
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