Inhaltsverzeichnis: Bonum Datum! Novus honores, quos Sophia contulit, laurumq[ue], vestra, laeta quae iam tempora cingit, haec labore parta pertinaci praemia Vobis ... Clarissimi atque Praeeximii Dnn. Magistri Iuste Jacobe Mullere Tobia Gabriel Ruprechte} Norib. Andrea Zeltnere Altdorf. Wolfgange Scharmanne Johannes Ulrice Riednere} Norib. Communis ... Anno 1664. d. 29. Iunii

298 
Uber die Ein- und Ausfuhrartikel des Nürnberger Handels 
in der Zeit bis zu Ende des 14. Jahrhunderts sind wir sehr mangel— 
haft unkerrichtet. Hauptartikel der Einfuhr waren Tuch und sonstige 
Gewandstoffe aus den Niederlanden und von den Rheinstädten, welche 
vom Nürnberger Handel dann in die östlichen Länder, besonders nach 
Böhmen, aber auch nach Italien weiter vertrieben wurden; ferner 
die verschiedenen Metalle, welche dem sich kräftig entwickelnden Nürn— 
berger Handwerk zur Verarbeitung dienten. Eine weitere Hauptrolle 
der Einfuhr spielten die vielbegehrten, aus Venedig geholten Gewürze 
Spezereien), voran der Safran, für den in Aquileja bis ins 17. Jahr⸗ 
hundert ein besonderer Markt abgehalten wurde, dann Pfeffer, Muskat— 
— 
u. s. w. welche durch die Nürnberger Kaufleute über den einheimischen 
Bedarf weit hinaus vertrieben wurden. Die Kochkunst im späteren 
Mittelalter scheint in der massenhaften Verwendung von Gewürzen 
den Gipfel der Vollendung gesehen zu haben und so war denn auch 
der Verbrauch davon zu damaliger Zeit unverhältnismäßig groß. So 
wurden z. B. bei dem Hochzeitsbankett Herzog Georg des Reichen 
von Bayern-Landshut i. J. 1475, an welchem allerdings 10000 Men— 
schen teilgenommen haben sollen und welches einen Aufwand von 
55786 fl erforderte, folgende Mengen von Gewürzen verbraucht: 
207 RSafran, 386 8 Pfeffer, 286 W Ingwer, 205 W Zimmt, 
205 W Nelken und 850 W Muskatblüt. 
Als die ältesten Großhandel treibenden Familien Nürnbergs 
gelten die Behaim und die Ebner. Von beiden wird gemeldet, 
daß sie schon seit dem Ende des 13. Jahrhunderts mit Spezereien 
handelten, die sie von Venedig bezogen und weiter nach dem Rhein 
u. s. w. vertrieben. Dann werden aus dem 14. Jahrhundert noch weiter 
genannt die Paumgärtner, Grundherr, Schürstab, Mendel, 
Nützel, Praun, Tucher. Es waren dieselben Geschlechter, die 
auch im Rat saßen und das emporblühende Gemeinwesen regierten. 
Dieselben Männer, welche von ihrem Kontor aus ihre Handels— 
unternehmungen leiteten, ebneten auch als Mitglieder des Rats durch 
Verträge mit Städten und Landesherren, sowie durch Unterhand— 
lungen am Hoflager des Reichsoberhaupts dem Nürnberger Handel 
die Bahn und schützten den Verkehr, wenn sie mit Wehr und Waffen 
und schließlich mi dem — Galgen der Wegelagerei zu Leibe gingen. 
Ein Blick auf das fünfzehnte Jahrhundert, in welchem eine 
neue Ara heraufzudämmern beginnt und an dessen Ausgang das 
Zeitalter der Entdeckungen anhebt, zeigt uns das Städtewesen in
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.